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April 2024

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Köln (SID) Die Hockey-Helden ließen es zurück auf deutschem Boden noch einmal krachen – und werden weiter mit Lob überhäuft. Bei der Abstimmung der rund 4000 von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athletinnen und Athleten setzten sich die Weltmeister mit 69,3 Prozent bei der Wahl zum Sportler des Monats Januar durch. Und nicht wenige sagen der Weltmeister-Generation eine goldene Zukunft voraus.

Kaum waren die deutschen Hockey-Helden zurück in der Heimat, da nahm die weltmeisterliche Party noch einmal richtig Fahrt auf. Das Bier floss in Strömen, im Klubhaus von Rot-Weiss Köln dröhnte laute Karnevalsmusik aus den Boxen, und die „Feierbiester“ um Kapitän Mats Grambusch tanzten mit ihren Liebsten sowie der begehrten WM-Trophäe bis in die frühen Morgenstunden.

Die Spieler genossen den Moment noch in vollen Zügen, als die Goldgaranten von einst dieser Mannschaft bereits eine prächtige Zukunft voraussagten. Der WM-Titel sei „die Geburtsstunde einer neuen Erfolgsgeneration“ gewesen, schwärmte der zweimalige Olympiasieger Moritz Fürste im Hamburger Abendblatt. Es könne „kein besseres Aufbruchsignal“ geben.

Der Triumph, betonte auch Rekordnationalspieler Tobias Hauke in der Hamburger Morgenpost, sei „ganz wichtig für das deutsche Hockey nach der Durststrecke ohne Titelgewinn“. Zehn Jahre hatte das Warten auf das erste Gold seit dem EM-Titel 2013 schließlich gedauert, ganze 17 Jahre waren es seit dem letzten WM-Triumph – eine gefühlte Ewigkeit für die lange Zeit so erfolgsverwöhnte Teamsportart.

Das Schöne sei, „dass diese Mannschaft jetzt zwar an der Weltspitze angekommen ist, aber auch noch in allen Bereichen Entwicklungspotenzial hat“, sagte Fürste. Vor allem im Hinblick auf die Heim-EM im Sommer, aber auch auf Olympia 2024.

Klar also, dass der Deutsche Hockey-Bund (DHB) die beiden Top-Events gleich in den Blick nahm – die WM-Euphorie soll möglichst lange erhalten bleiben. „Es liegt natürlich auch an uns, wie wir performen“, sagte Grambusch. Es brauche regelmäßig Großereignisse in Deutschland, dazu Erfolge, dann glaube er, „dass wir nachhaltig etwas bewegen können“.

Doch die Plätze der Randsportarten neben dem Fußball bleiben umkämpft. Große Hoffnungen setzt der DHB deshalb in die EM in Mönchengladbach, keinesfalls soll die Begeisterungswelle vorher brechen. „Hoffentlich macht Deutschland da mit“, sagte Torhüter und Finalheld Jean Danneberg, „dann freue ich mich auf ziemlich geile Jahre.“

Sportstreaming-Dienst Dyn überträgt die nächsten vier Jahre die Feldhockey-Bundesliga

Aus Haukes Sicht ist der Zeitpunkt des WM-Titels so kurz vor den nächsten Highlights „ganz entscheidend“. Ein weiteres Signal? Der neue Sportstreaming-Dienst Dyn sicherte sich am 31. Januar für die nächsten vier Jahre die Übertragungsrechte der Feldhockey-Bundesliga der Männer und Frauen. Ein „Meilenstein“ aus der Sicht von Liga-Präsident Dirk Wellen.

Der Optimismus jedenfalls könnte in diesen Tagen kaum größer sein, denn auch die sportlichen Voraussetzungen für den nächsten Schritt zu größerer Aufmerksamkeit sind aus Sicht vieler Beobachter vorhanden.

„Mit dem WM-Titel werden nun auch die Ansprüche steigen“, gab Fürste zu. Er sei aber überzeugt davon, dass diese Mannschaft das Potenzial habe, so erfolgreich zu werden, wie es die Belgier, die die DHB-Auswahl im Penalty-Thriller im Finale bezwungen hatte, „in der Zeit zwischen 2016 und heute waren“.