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April 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Gladbeck (pps) Dass die Athletinnen und Athleten des Deutschen Karate Verbandes (DKV) in den ersten fünf Monaten dieses Jahres auf internationaler Bühne für Furore gesorgt haben, hat auch mit ihr zu tun: Reem Khamis. Die 20- Jährige, die vor zehn Jahren mit ihrer Familie aus Ägypten geflohen war, in Deutschland ihr Abitur machte (Note 1,4) und derzeit in Hamburg Maschinen-Bau studiert, hatte mit dem Gewinn von zwei Goldmedaillen (Einzel- und Team-Wettbewerb) maßgeblichen Anteil daran, dass Deutschland erstmals bei den Europameisterschaften, ausgetragen im spanischen Guadalajara, das Medaillen-Ranking anführte.

Neben Khamis, die in der Kumite- Gewichtsklasse -61 Kilogramm hierzulande für den Harburger TB startet, hatten sich noch Johanna Kneer (+68 Kilogramm, KJC Ravensburg) und Shara Hubrich (-50 Kilogramm, TV Borgeln) den Europameister-Titel im Einzel-Wettbewerb gesichert. In der Besetzung Khamis, Kneer, Madeleine Schröter (Sport- und Kampfschule Hohenleuben) und Gizem Bugur (SC Banzai Berlin) wurde zudem der Mannschafts-Wettbewerb gewonnen.

Für das fünfte und sechste Edelmetall hatten schließlich Gizem Bugur und Florian Haas (Champions Karate Haßloch) verantwortlich gezeichnet: Beide waren in ihren Gewichtsklassen (Bugur -55 Kilogramm, Haas -60 Kilogramm) Dritte geworden.

DKV-Quintett nimmt an den „European Games“ teil

DKV-Präsident Reinhard Schmidt-Eckhardt hatte hernach von einer „herausragenden Team-Leistung“ gesprochen und ein Lob an den Chef- Bundestrainer „Kumite“, Jonathan Horne, adressiert: In der Zusammenarbeit mit den Heim-Trainern und -Trainerinnen sei dieses Ergebnis erst möglich gemacht worden.

Die exzellenten EM-Resultate haben zudem dazu geführt, dass Reem Khamis, Johanna Kneer, Shara Hubrich, Gizem Bugur und Florian Haas am 22. und 23. Juni an den „European Games“ im polnischen Bielsko-Biala teilnehmen. Nach 2015 (Baku) und 2019 (Minsk) ist Karate zum dritten Mal Bestandteil der alle vier Jahre stattfindenden Multisport-Veranstaltung.

Reem Khamis in der Weltrangliste auf Rang drei 

Zuvor steht jedoch noch das Premier-League-Event in Fukuoka (Japan) vom 9. bis 11. Juni auf dem Programm. An dieser Veranstaltung, die unter die Hoheit des Weltverbandes WKF (World Karate Federation) fällt, nehmen die gemäß Weltrangliste besten 32 Athletinnen und Athleten in den jeweiligen Gewichtsklassen teil. Bei der jüngsten Auflage, Mitte Mai in Rabat (Marokko), war Khamis, die mittlerweile in der Weltrangliste auf Rang drei geführt wird und damit bestplatzierte Deutsche ist, Siebte geworden.

Dass die Erfolge der deutschen Karatekas keine Zufalls-Produkte sind, unterstreichen die Ergebnisse im Nachwuchs-Bereich: Bei den kontinentalen Titelkämpfen in Larnaca (Zypern) kürten sich Sidney-Michelle Ott (U18 / -48 Kilogramm) und Shirley Ann Lesley Jay (U16 / Kata) zu Europas Besten. Weitere Medaillen waren darüber hinaus an Emily-Chiara Drehmann (Silber, U16 / -47 Kilogramm), Robin Mateo Zuniga Späthe (Silber, U16 / -70 Kilogramm), Mia Bitsch (Bronze, U21 / -55 Kilogramm), Charlotte Rühlmann (Bronze, U18 / +66 Kilogramm), Anastasiya Semenenko (Bronze, U18 / -59 Kilogramm), Elisabeth Herari (Bronze, U16 / -61 Kilogramm), Haidar Safi (Bronze, U16 / -57 Kilogramm) und Jonas Abu Wahib (Bronze, U16 / Kata) gegangen.

Und nicht zuletzt hatte Khamis die Silbermedaille in der U21-Altersklasse geholt. Damit ist die gebürtige Ägypterin U21-Vizeweltmeisterin und -Vize- Europameisterin.

Weitere Informationen über die Athletinnen und Athleten, deren Erfolge und die kommenden Veranstaltungen finden Sie auf www.karate.de.