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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Köln (SID) Die deutschen Volleyballer entzaubern den nächsten großen Favoriten beim Qualifikationsturnier. Nach dem Sieg gegen Weltmeister Italien ist das erste Olympia-Ticket seit über zehn Jahren zum Greifen nah.

Als der nächste Sensationssieg innerhalb von nicht einmal 24 Stunden besiegelt war, gab es bei den deutschen Volleyballern kein Halten mehr. Überglücklich brüllten Topscorer Georg Grozer und Co. ihre Freude heraus und fielen sich in die Arme. Nach dem Überraschungserfolg gegen Weltmeister Italien ist das lang ersehnte Olympia-Ticket zum Greifen nah.

Vier Spiele, vier Siege – die Ausgangslage könnte nicht besser sein. „Ich kann schwer beschreiben, was hier abgeht“, sagte Mittelblocker Anton Brehme fassungslos. Erst hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) in Rio de Janeiro Gastgeber Brasilien bezwungen (3:1), kurz darauf entzauberte das Team von Bundestrainer Michal Winiarski in beeindruckender Manier auch den Favoriten Italien mit 3:1 (26:24, 18:25, 25:20, 25:23).

Dabei überragte Grozer erneut alles. Insgesamt 105 Punkte hat der DVV-Starangreifer bereits im bisherigen Qualifikationsturnier erzielt, 31 davon alleine im Duell mit dem Weltmeister. Im Vorfeld hatte der 38-Jährige, der erst zur EM im Sommer zur Nationalmannschaft zurückgekehrt war, noch vor dem „harten Brocken“ gewarnt. Doch Deutschland behielt bis zum Ende die Nerven und nutzte den zweiten Matchball.

Das Team sei „auf einer Emotionswelle, wir nehmen es von Tag zu Tag mit“, sagte Brehme: „Ich hoffe, es geht hier gut aus.“ Die Chancen auf ein Happy End stehen an der Tabellenspitze mit noch drei ausstehenden Spielen jedenfalls sehr gut.

Zwölf Punkte hat die DVV-Auswahl auf ihrem Konto, drei Zähler mehr als die Verfolger Kuba und Italien, die Deutschland bereits geschlagen hat. Den Traum, sich erstmals nach 2012 wieder für Olympia zu qualifizieren, wollen sich Brehme und Co. nicht mehr nehmen lassen. „Wir geben jeden Tag Vollgas“, versicherte der 24-Jährige.

In der Gruppe A trifft Deutschland nun auf Tschechien (Samstag/01.30 Uhr), danach warten noch Katar (Sonntag/1.30 Uhr) und die Ukraine (Sonntag/22.00 Uhr). Nur die besten zwei Mannschaften qualifizieren sich für Paris 2024. Dass die deutschen Volleyballer vor diesen Partien in der Pole-Position auf ein Ticket hoffen können, ist nach den vergangenen Monaten keine Selbstverständlichkeit.

Erst hatte das DVV-Team bei der Nations League das angepeilte Finalturnier klar verpasst, auch die EM endete mit dem Achtelfinal-Aus enttäuschend. Die Rückschläge? Wie weggeblasen. Auch Brehme schien angesichts des Erfolgslaufes beinahe verwundert: „Nach dem Sommer, in dem wir zwei Turniere gespielt haben, bei denen wir nicht erfolgreich waren, dass wir hier so einen Volleyball spielen.“

Grozer hatte nach bereits nach dem Coup gegen Brasilien „Gänsehaut“, die Mannschaft müsse auf dem „noch langen Weg“ die „positive Energie“ nutzen. Bisher gelingt das.