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April 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

München (SID) Manuel Neuer räumt erstmals ein, dass seine Karriere am seidenen Faden hing – an seinen Ambitionen ändert das gar nichts.

Manuel Neuer lächelte entspannt, als er seine Kampfansage an Marc-Andre ter Stegen im fernen Barcelona formulierte. „Ich bin ein ambitionierter und ehrgeiziger Typ. Ich werde antreten, um zu spielen. Ich will immer auf dem Platz stehen“, betonte der Weltmeister von 2014 vor dem Champions-League-Spiel seines FC Bayern am Mittwoch gegen Galatasaray Istanbul.

Trotz seiner schweren Verletzung, die fast für das Ende seiner großen Karriere gesorgt hätte, strebt der 37-Jährige mit aller Macht eine Rückkehr ins Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an. Bei den Länderspielen im November wird der Münchner Torwart nach Rücksprache mit Bundestrainer Julian Nagelsmann zwar noch fehlen. Doch ab März will Neuer mit Blick auf die Heim-EM den Kampf um die Nummer eins mit großem Elan angehen.

Aktuell brauche er nach seinem Comeback vor eineinhalb Wochen gegen Darmstadt aber „noch die Zeit für mich“, sagte Neuer. Die Länderspiele am 18. November in Berlin gegen die Türkei und drei Tage später in Wien gegen Österreich kämen deshalb „zu früh“.

Noch reagiere sein Körper nach dem komplizierten Unterschenkelbruch auf die Belastung, räumte er ein: „Es läuft noch nicht alles rund. Ich fühle mich vor den Spielen immer richtig gut, aber danach muss ich mich um kleine Baustellen kümmern.“ Er müsse seine „Wunden pflegen“.

Neuer wirkte gelöst, als er dies erzählte. Alles im Moment sei „Bonus“. Denn, gestand er erstmals: „Es war eine schwere Verletzung. Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder Fußball spielen kann.“

Umso euphorischer war Thomas Tuchel einmal mehr auch vor Neuers viertem Einsatz. „Die Art und Weise kann man nicht hoch genug bewerten. Er ist sehr locker. Er kann das für sich als absolute Belohnung wahrnehmen“, sagte der Bayern-Trainer.

Wenn Neuers Entwicklung so anhalte, ergänzte Tuchel, „dann kann er sogar noch einen Tick stärker werden. Er gibt uns Stabilität und Ruhe, er führt das Team und macht seine Mitspieler besser.“ Dies strebt Neuer im nächsten Jahr auch wieder im DFB-Team an.