Köln (SID) Aufgrund seines rasant wachsenden Stellenwerts wird der Frauensport im kommenden Jahr weltweit erstmals die Einnahmen-Schallmauer von einer Milliarde Dollar durchbrechen. Diese Prognose stellten die Finanzexperten des internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungskonzerns Deloitte.
Den Schätzungen der Analysten zufolge wird die gesamte Branche 2024 Einkünfte in einer Gesamthöhe von 1,28 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,17 Milliarden Euro) verbuchen können. Alleine für Frauenfußball sagt Deloitte weitere Einnahmen von insgesamt 555 Millionen Dollar (507 Millionen Euro) voraus, nachdem schon das WM-Turnier im vergangenen Sommer in Australien und Neuseeland dem Weltverband FIFA offiziellen Angaben zufolge 570 Millionen Dollar (rund 521 Millionen Euro) in die Kassen gespült hatte.
Ungeachtet des Frauenfußball-Aufschwungs besonders in Europa halten die Londoner den nordamerikanischen Markt für den größten Wachstumstreiber. Demnach steigen in Übersee die Werte von Teams und Profiligen weiter an, wobei mehrere Mannschaften künftig auf einen Marktwert von mehr als 100 Millionen Dollar taxiert werden sollen. Auch dadurch soll der entsprechende Anteil an den globalen Einnahmen des Frauensports im Olympia-Jahr mehr als 50 Prozent betragen.
„Das weltweit außerordentliche Wachstum des Frauensports hat zu signifikanten Steigerungsraten seines Werbewertes geführt, was wachsendes Interesse von Investoren ausgelöst hat. Entscheidend ist dabei, dass Frauensport als einzigartiges Produkt wahrgenommen wird, das immer besser vom professionellen Spitzensport der Männer unterscheidbar wird. Die Verschmelzung des steigenden Fan- und Investoren-Interesses am Frauensport führt zu besseren Möglichkeiten der Vereine und Ligen für größere Vermarktungspartnerschaften“, erklärte die zuständige Deloitte-Studienleiterin Jennifer Haskel.
Durch die anhaltende Popularität dürfe sich der Frauensport allgemein auf mehr Übertragungen zu besten Sendezeiten und bei den beliebtesten Streamingplattformen freuen, prophezeite Haskel weiter. Aufgrund des Wertezuwachses seiner TV-Rechte und perspektivisch immer höherer Zuschauerzahlen sagt die Expertin dem Frauensport außerdem einen Rückgang der Werbeerlöse unter 50 Prozent der Gesamteinnahmen voraus.