Mit dem Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) und der damit verbundenen stufenweisen Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter wird die Zahl der ganztägig betreuten Kinder in Baden-Württemberg ab dem Schuljahr 2026/2027 erheblich zunehmen. Diese tiefgreifende Veränderung wird sich sowohl auf die Angebots- und Organisationsstruktur des gemeinnützigen organisierten Sports und dabei insbesondere auf die Kooperationen zwischen Sportvereinen/-verbänden und Schulen als auch auf die Gestaltung der Lebenswelt junger Menschen auswirken.Durch die längere tägliche Anwesenheit der Kinder in der Schule gewinnt die Förderung von Sport und Bewegung wie auch der Erfahrungsraum für non-formale Bildungsprozesse noch mehr an Bedeutung.
„Insbesondere das gesunde Aufwachsen, die Entwicklung zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten und der Einstieg in lebenslanges Sporttreiben sind hier wichtige Aspekte“, so Jürgen Scholz (Präsident Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW)). Dies bei der weiteren Entwicklung des Ganztagsangebots zu berücksichtigen ist von großer Bedeutung, damit Schulen perspektivisch zu Lebens-, Bildungs- und Bewegungs-/Sportorten werden. Seit langer Zeit gestalten Sportvereine/-verbände den außerunterrichtlichen Schulsport kompetent und verantwortlich mit.
„Der organisierte Sport in Baden-Württemberg kann dabei seine Potenziale im Ganztag nur dann entfalten, wenn frühzeitig politische Weichenstellungen im Dialog mit dem LSVBW vorgenommen und einschlägige Förderprogramme aufgelegt werden, damit sich Sportvereine und -verbände auf die veränderte Situation ausreichend vorbereiten können. Der Ganztag ist eine Chance für die Sportvereine, ich bin mir sicher, dass wir sie als solche sehen und diese Herausforderung auch bewältigen“, sagt LSVBW-Präsident Jürgen Scholz, „es ist auch eine Möglichkeit, Sportentwicklung im bestmöglichen Sinn neu zu denken.“
Da von einem deutlich wachsenden Personalbedarf auszugehen ist, müssen von Land, Rechtsanspruchsträgern sowie organisiertem Sport dringend weitere Fachkräfte für außerunterrichtliche Sport- und Bewegungsangebote gewonnen und qualifiziert werden. „Die Zugangsvoraussetzungen sollten anfänglich niedrig und dann sukzessive ansteigend sein, um auf Dauer möglichst Fachkräfte mit erster Lizenzstufe einsetzen zu können“, so Jürgen Scholz. Fachkräfte können durch die Sportbünde und Fachverbände sowie deren Untergliederungen spezifisch qualifiziert werden.
Quelle: www:lsvbw.de