Einmal im Jahr lädt die Bremer Sportjugend (BSJ) in die Obere Rathaushalle in Bremen ein, um Kinder und Jugendliche aus Bremen und Bremerhaven für herausragende sportliche Erfolge auf norddeutscher, nationaler und internationaler Ebene zu ehren. Bei der Jugendehrung Anfang April wurden auf festlicher Bühne rund 190 Nachwuchsathlet:innen für ihre im Sportjahr 2023 erbrachten Leistungen ausgezeichnet. Vertreten waren die Sportarten Trampolinturnen, Rollkunstlauf, Rhythmische Sportgymnastik, Rudern, Prellball, Tanzen, Hip-Hop, Fußball, Hockey, Karate, Judo, Leichtathletik, Skateboard, Handball, Schwimmen und Kanu.
Die Ehrungen wurden vorgenommen vom Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer (SPD), dem Vizepräsidenten des Landessportbundes (LSB) Bremen, Jens Steinmann, und dem BSJ-Vorsitzenden Bernd Giesecke. Viola Mull von der Sparkasse Bremen zeichnete mit dem Sportverein Grohn von 1911 und der Reit-Gemeinschaft Schimmelhof zwei Vereine für ihre hervorragende Jugendarbeit aus. Für ihren Einsatz im Kinder- und Jugendschutz innerhalb der Vereine ist mit der Bremerhavener Sportjugend erstmals eine Jugendorganisation mit dieser Auszeichnung geehrt worden. Die Prämie von 500 Euro werde zu „100 Prozent“ in die Prävention sexualisierter Gewalt in den Bremerhavener Sportvereinen investiert, versicherte Sarah Ackermann, Vorsitzende der Bremerhavener Sportjugend, und ergänzte: „In Bremerhaven gibt es leider noch keinen Verein, der all die geforderten Kriterien vom Landessportbund Bremen erfüllen und gleichzeitig für eine herausragende Jugendarbeit geehrt werden kann. Dies wollen wir nun ändern.“
Appell an die Politik
Auf die vom LSB neu erarbeiteten Kriterien für zu ehrende Vereine und die damit verbundenen, bereits in Kraft getretenen Mindeststandards zu Schutzkonzepten, ging Vizepräsident Jens Steinmann in seinem Grußwort näher ein. In zwei Stufen werden bis 2026 vom Landessportbund vollständige Schutzkonzepte für alle zu ehrende Vereine vorausgesetzt. „Unser langfristiges Ziel ist die Etablierung von Schutzkonzepten in allen Bremer Vereinen und Verbänden, um den Schutz und das Wohlergehen aller Sportler:innen zu gewährleisten“, sagte Steinmann.
Abschließend appellierte er an die Politik, den Sport angemessen zu unterstützen und die Rahmenbedingungen für den Nachwuchs-Leistungssport zu verbessern. Steinmann kritisierte die unzureichende Leistungssportförderung im Land Bremen. „Deutscher Meister wird man nicht mal eben so, Europameister auch nicht, Weltmeister schon gar nicht“, mahnte Steinmann. Er erinnerte Senator Mäurer daran, sich an Koalitionsverträge zu halten. In diesem Zusammenhang forderte der LSB-Vizepräsident etwa die „längst überfällige“ Erhöhung der Übungsleiterpauschale von 4 auf 5 Euro, „um den Übungsleitenden die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen und den stetig steigenden Kosten Rechnung zu tragen“.
„Erfreuliche Botschaft“
Ulrich Mäurer freute sich über die große Zahl der anwesenden Nachwuchssportler:innen. In seinem Grußwort würdigte er die Leistungen und die Leistungsbereitschaft der jungen Menschen. „Solch ein Erfolg ist nicht einfach mit einem fünfminütigen Training zu erreichen. Es erfordert eine beträchtliche Investition an Zeit“, lobte der Sportsenator, der auch den Trainer:innen und Eltern für ihren besonderen Beitrag dankte. Eine „erfreuliche Botschaft“ nannte Mäurer die kürzliche Entscheidung des Bremer Senats, Geld in die Modernisierung und den Ausbau der Bezirkssportanlage Platz 11 in der Pauliner Marsch zu investieren. Darüber hinaus sprach er sich für eine Weiterführung des Bremer Unibads aus, dem wegen Brandschutzmängeln die vorzeitige Schließung droht. „Dieses Bad ist für Schwimmvereine ganz wichtig und natürlich auch für das Schulschwimmen.“
Wellbrock und Schäfer als Ansporn
Bernd Giesecke, Vorsitzender der Bremer Sportjugend, blickte in seiner Rede auf die anstehenden Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024. Er motivierte die jungen Sportler:innen dazu, sich vorzustellen, an den Spielen 2028 in Los Angeles oder 2032 im australischen Brisbane teilzunehmen. Als Ansporn zählte Giesecke den Bremer Schwimmer Florian Wellbrock und den in Bremen aufgewachsenen und amtierenden Para-Sportler des Jahres, Léon Schäfer, auf.
Durch den feierlichen Abend führte das Moderatoren-Duo Lynn Heitmann und Torven Schröder. Ein von der Sparkasse Bremen und der AOK Bremen/Bremerhaven zur Verfügung gestelltes Fingerfood rundete wie in den Vorjahren die Veranstaltung ab.
Weitere Fotos von der BSJ-Jugendehrung sind auf der Facebook-Seite der Bremer Sportjugend zu finden.
Quelle: www.lsb-bremen.de