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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Köln (SID) Fünf Champions-League-Plätze hat die Bundesliga sicher, aber was bedeutet das eigentlich für den Rest? Mehr als die halbe Liga kämpft nun um Europa.

Auf der mächtigen Südtribüne ging es los, der Jubel über große Taten im Europapokal donnerte durch das Dortmunder Stadion – und irgendwie schwappt diese Welle seither auch in den Rest des Fußball-Landes. In Stuttgart freut man sich bereits auf „magische Nächte“ in der Champions League, in Frankfurt träumen sie nun ebenfalls wieder von der Königsklasse. Und auch das beschauliche Heidenheim darf sich ernsthaft mit dem Gedanken an internationale Begegnungen beschäftigen.

Fünf Champions-League-Plätze hat die Bundesliga sicher, das steht seit Dortmunds Sieg gegen Paris St. Germain (1:0) im Halbfinal-Hinspiel fest. Die Borussia hat aber noch mehr ausgelöst für die Bundesliga: Auch der Achte könnte sich am Ende für Europa qualifizieren, bis hinunter zu Rang elf besteht daher Hoffnung. Mehr als die halbe Liga nimmt also Teil an diesem Rennen.

Beim 1. FC Heidenheim etwa will man eigentlich „die Kirche im Dorf lassen“, sagte Torwart Kevin Müller zuletzt bei DAZN, man schiele „wirklich nicht“ auf die internationalen Ränge, „wir wissen schon, wo unser Platz ist“. Anderseits: „Wenn wir am Ende draufspringen, warum nicht?“

Denn die Rechnung ist ja einfach. Der Aufsteiger (37 Punkte) belegt Rang zehn, nur drei Punkte hinter dem SC Freiburg auf Rang sieben, nur zwei sind es bis zum FC Augsburg auf Rang acht. Auch die TSG Hoffenheim (39) und Werder Bremen (37) gehören zu diesem engen Mittelfeld. Und Heidenheim hat ein interessantes Restprogramm, spielt gegen die Abstiegskandidaten aus Mainz und Köln sowie gegen den direkten Konkurrenten Freiburg.

Für alle Beteiligten darf nun das Motto lauten: Punkten was das Zeug hält, denn wofür genau die Ligaplatzierung am Ende gut ist, steht noch immer nicht fest. Eine Variable ist das weitere Abschneiden des BVB in der Champions League: Gewinnt Dortmund tatsächlich den Titel und wird zugleich in der Liga Fünfter – danach sieht es derzeit aus – dann qualifiziert sich sogar der Tabellensechste für die Königsklasse. Das ist im Moment Eintracht Frankfurt (45 Punkte), die Hessen also, die bislang dem Gefühl nach eine eher durchwachsene Saison spielen.

Auch Freiburg, Augsburg und Hoffenheim haben aber noch realistische Chancen, diesen möglicherweise so wertvollen sechsten Platz zu erreichen. Dahinter wird es zudem darauf ankommen, was im DFB-Pokalfinale passiert. Gewinnt der deutschen Meister Bayer Leverkusen gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, dann geht ein weiterer Europa-League-Platz an die Liga – in die Conference League geht es dann über Rang acht.