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Oktober 2024

Sport und Verein

Berlin (AFP) Auf deutschen Landstraßen verunglücken einer Studie zufolge knapp 30 Prozent mehr Radfahrer als noch vor zehn Jahren. Das geht aus einer Mitte Juli in Berlin veröffentlichten Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hervor. Demnach starben 2023 bei Unfällen außerorts 189 Radfahrer, 2996 wurden schwer verletzt. Der Anstieg folge dem Trend, dass immer mehr Menschen Rad fahren, hieß es von der UDV.

Häufigste Ursache sind Zusammenstöße mit Autos, wie UDV-Leiterin Kirstin Zeidler erklärte. In vielen Fällen fuhren Autos bei schlechten Sichtverhältnissen, etwa im Schatten der Bäume oder bei Dämmerung, von hinten auf Radfahrer auf. An vielen Unfallstellen gelten laut Zeidler 70 Stundenkilometer oder mehr. „Schnelle Autos und ungeschützter Radverkehr gehören wegen der großen Geschwindigkeitsunterschiede nicht auf eine Fahrbahn“, erklärte Zeidler.

Radunfälle mit tödlichem Ausgang verursachten Radfahrende zwar mehrheitlich selbst, etwa indem sie Autos die Vorfahrt nähmen, erklärte Zeidler. Jedoch sei dies häufig Folge fehlender Sicherheitsmaßnahmen. „Unsere Analyse ausgewählter Unfallstellen zeigt, dass oft ein eigener Radweg fehlt, es an zwei von drei Stellen Sichthindernisse gibt und Autos an jeder zweiten Unfallkreuzung mehr als 70 Stundenkilometer fahren dürfen“, sagte Zeidler. Kritisch seien zudem Radwege, die in zwei Richtungen befahrbar seien, weil Radfahrende von rechts dort leicht übersehen würden.

Für die Studie analysierte die UDV nach eigenen Angaben knapp zehntausend schwere Radunfälle auf Landstraßen in neun Bundesländern und untersuchte knapp 400 Unfallhergänge im Detail. Im Durchschnitt sterben demnach vier Radfahrer pro Woche auf deutschen Landstraßen.