Frankfurt/Main (SID) Die Herausforderer sind kurz vor dem Pflichtstart schon gut in Form, beim Meister hapert es dagegen noch.
Robert Andrich legte den Finger tief in die Wunde des Doublegewinners. „Man hat gesehen, was uns aktuell noch fehlt“, sagte der Fußball-Nationalspieler von Bayer Leverkusen nach dem verpassten Sieg bei der Supercup-Generalprobe: „Vergangene Saison war alles toll. Aber dieses Jahr schenkt uns keiner was. Es wird von Anfang an um die Wurst gehen, jeder möchte uns schlagen – darauf müssen wir vorbereitet sein.“
Doch so richtig gut vorbereitet scheint die Werkself vor dem Pflichtspielauftakt am Samstag gegen Vizemeister VfB Stuttgart (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) noch nicht zu sein. Während die Herausforderer um den VfB (4:0 gegen Athletic Bilbao), Bayern München (3:2 bei Tottenham Hotspur), RB Leipzig (1:1 gegen Paris Saint-Germain) und Borussia Dortmund (2:0 gegen Aston Villa) gut in Schuss sind, hat die ungeschlagen zum Titel geeilte Mannschaft von Trainer Xabi Alonso zuletzt das Siegen verlernt.
Ein 2:2 gegen den RC Lens, ein 1:4 gegen den FC Arsenal und ein 1:1 am Samstag gegen Betis Sevilla sind nicht die Ergebnisse, die sich die Leverkusener vorgestellt haben. Dennoch will niemand in Panik verfallen. „Die Mannschaft wird da sein, wenn es um Punkte, Meisterschaften und Pokale geht“, sagte Kapitän Lukas Hradecky.
Und selbst Bedenkenträger Andrich glaubt an ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz im Supercup – trotz der Hängepartie rund um den möglichen Wechsel von Abwehrchef Jonathan Tah zu den Bayern: „Wir werden die Woche noch gut nutzen, um gegen Stuttgart das erste Feuerwerk abbrennen zu können.“
Das möchten die Schwaben natürlich verhindern – die Form dafür scheinen sie jedenfalls zu haben. Kurz nach der festen Verpflichtung von Nationalspieler Deniz Undav brillierte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß gegen Bilbao. Das soll nach dem Willen von Undav auch gegen Bayer der Fall sein: „Gegen Leverkusen wollen wir einen Sieg landen.“
Einen Erfolg verpasste Leipzig gegen Paris zwar, die Leistung stimmte aber auch ohne den zum FC Barcelona abgewanderten Dani Olmo. „Wir sind bereit für die Pflichtspiele“, sagte Torschütze Lois Openda, der mit seinen Kollegen in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten Rot-Weiss Essen ran muss.
Ebenfalls bereit für die Saison präsentierte sich der Champions-League-Finalist aus Dortmund, auf den Regionalligist Phönix Lübeck im Pokal wartet. Wichtiger als der Sieg gegen die Engländer war allerdings die Nachricht vom Transfermarkt. Die Verpflichtung von Nationalspieler Maximilian Beier vom Ligarivalen TSG Hoffenheim als Ersatz für den zu West Ham United gewechselten Niclas Füllkrug steht bevor – für 30 Millionen Euro.
Um noch wesentlich mehr Geld geht es beim Rekordmeister aus München, auf den sich Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm freut. Rund um den Erfolg an der alten Wirkungsstätte des aus dem Urlaub zurückgekehrten Startstürmers Harry Kane scheinen die ersten der anvisierten Spielerverkäufe über die Bühne zu gehen. 60 Millionen Euro plus Boni will Manchester United offenbar für Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui bezahlen.