München/Los Angeles (SID) Zahlreiche aktuelle und ehemalige Athletinnen und Athleten beziehen vor der US-Wahl Stellung, allen voran LeBron James.
LeBron James weiß um seine Wirkung. Der Basketball-Superstar wartete lange, bis er kurz vor der polarisierten US-Wahl sein viel erwartetes Statement abgab. „Worüber reden wir hier überhaupt“, schrieb der „King“ an Hunderte Millionen Follower in den Sozialen Netzwerken gerichtet: „WÄHLT KAMALA HARRIS.“
Schon immer hat sich der einflussreiche Topathlet geäußert, bei Wahlen zur US-Präsidentschaft mit einer klaren Präferenz für Blau, also die Demokraten. Er hat Donald Trump einst als „Penner“ bezeichnet, weshalb ihm eine Moderatorin des rechtsgerichteten Senders Fox News einen legendären Satz entgegenschleuderte: „Halt die Klappe und dribbel.“
James hält aber nicht die Klappe und legt sich wie viele weitere Sportstars aus den Vereinigten Staaten klar fest – ihre Meinung kann durchaus einen Unterschied machen. „Profisportler haben eine unglaubliche Macht, vor allem diejenigen, die erfolgreich sind und sich einen Namen gemacht haben“, sagte Politik-Expertin Betina Wilkinson von der Wake Forest University im US-Bundesstaat North Carolina der Deutschen Welle: „Sie haben oft mehr Follower in den Sozialen Medien als der Präsident der Vereinigten Staaten.“
Das gilt auch für James, dem allein bei Instagram 159 Millionen Menschen folgen und der vor der Präsidentschaftswahl am 5. November wie schon 2016 für Hillary Clinton oder 2020 für Joe Biden seine Stimme erhob.
Harris hat neben der erwartbaren Unterstützung von James auch Weltstars wie Taylor Swift oder Beyonce hinter sich vereint, auch der „Terminator“ Arnold Schwarzenegger, einst republikanischer Gouverneur von Kalifornien, unterstützt sie. Seit Ende September gibt es zudem die Allianz „Athletes for Harris“, zu ihr gehören unter anderem ehemalige und aktive Basketball-Ikonen wie „Magic“ Johnson oder Steph Curry.
„Ich kenne Vizepräsidentin Harris seit über 25 Jahren“, sagte Johnson über die ehemalige Generalstaatsanwältin und Senatorin von Kalifornien. „Sie können sich darauf verlassen, dass sie hält, was sie verspricht. Sie wird eine Präsidentin für alle Menschen sein, unabhängig von Rasse, Sprache, sexueller Orientierung oder Parteilinie.“ Hilfe für Harris kommt auch von der Tennis-Ikone Billie Jean King oder Turn-Königin Simone Biles.
Auch Trump weiß ein paar Sportler auf seiner Seite, allen voran Nick Bosa, Superstar der San Francisco 49ers. Dem Defensive End droht allerdings Ungemach, nachdem er am vergangenen Sonntag ungerührt in ein TV-Interview seiner Teamkollegen geplatzt war und dabei eine Kappe mit der Aufschrift „Make America Great Again“ trug. Die NFL will den Vorfall angeblich untersuchen – weil Bosa gegen die „Bekleidungsvorschriften“ an Spieltagen verstoßen hat.
Die sonstigen prominenten Unterstützer von Trump aus dem Bereich des Sports halten sich derzeit auffallend zurück. Und die, die sich doch mit ihm zeigen, genießen zum Teil einen eher zweifelhaften Ruf. Der ehemalige Football-Profi Antonio Brown etwa hatte Klagen wegen sexueller Gewalt am Hals, Le’Veon Bell, sein ehemaliger Mitspieler bei den Pittsburgh Steelers, wurde von einer seiner sechs Ex-Frauen als „schlechtester Mensch der Welt“ bezeichnet.
Ende Oktober trat dann noch im hart umkämpften Staat Wisconsin der ehemalige Star-Quarterback Brett Favre gemeinsam mit Trump auf: Der dreimalige MVP der NFL ist in einen Skandal um die missbräuchliche Verwendung von 77 Millionen Dollar an Wohlfahrts-Geldern verwickelt.