Detroit/Köln (SID) Wieder Sieger der NFC North, aber diesmal auch das beste Team der Conference. Amon-Ra St. Brown und die Detroit Lions haben ein Freilos in den NFL-Play-offs, auf dem Weg Richtung Super Bowl gibt es nur noch Heimspiele.
Auf den blauen Siegershirts der Detroit Lions stand „Ready to Roll“, das Team um Footballstar Amon-Ra St. Brown ist längst bereit loszulegen, darf vor dem Start in die Play-offs der NFL aber eine Pause einlegen.
Erstmals seit Gründung der Franchise vor fast 100 Jahren hat die Mannschaft als Sieger der NFC am Wildcard-Wochenende frei – und auf ihrem Weg Richtung Super Bowl nur noch Heimspiele.
„Das ist nur der erste Schritt. Ich liebe euch„, sagte Quarterback Jared Goff bei einer kurzen Ansprache im Spielerkreis nach dem 31:9 über die Minnesota Vikings. Durch den klaren Erfolg sicherte sich Detroit wie im Vorjahr Platz eins in der NFC North, aber diesmal eben auch Platz eins in der National Football Conference.
Entsprechend gelöst war die Stimmung nach dem Statement. Zum Song „Tweaker“ von Basketballprofi LiAngelo Ball tanzte und sang St. Brown mit seinen Teamkollegen freudestrahlend in der Kabine, „Woahhhhh“ schrieb der 25-Jährige passend zum Text in sein selbstgedrehtes Instagram-Video.
Frühestens am 18. Januar treten der Deutsch-Amerikaner und seine Lions wieder im Ford Field an. Zum Viertelfinale kommt das laut Setzliste schwächste Team, das sich in der Wildcard-Runde der NFC durchsetzt. Unter anderem ist ein Duell mit den Washington Commanders um den Berliner Rookie Brandon Coleman möglich.
„Was wir letztes Jahr gemacht haben, war nicht genug„, hatte St. Brown vor dem Beginn der laufenden Saison im SID-Gespräch gesagt. Damals war die Mannschaft im Halbfinale unglücklich bei den San Francisco 49ers ausgeschieden, diesmal solle es weiter gehen. Die Ziele seien „ein bisschen größer“, die Lions peilten „hundertprozentig“ den Super Bowl an. Und das dürfen sie auch.
Mit einer 15:2-Bilanz (2023/24: 12:5) beendete Detroit eine bemerkenswerte Hauptrunde, nur Titelverteidiger Kansas City Chiefs konnte bei der Anzahl der Siege mithalten. Doch den besseren Eindruck hinterließen die Lions.
„Was wir geschafft haben, war nicht einfach, aber wir sind ein besonders Team. Wir sind die Nummer eins und haben ein Freilos, Gentlemen. Guter Job„, schrie Headcoach Dan Campbell durch die Umkleide. Das Play-off-Ticket hatte Detroit schon Anfang Dezember geholt, die Jagd nach dem ersten Super Bowl kann in der Motor City beginnen.
St. Brown stellte mit zwölf Touchdowns einen persönlichen Rekord auf, blieb bei den Receiving Yards (1263) aber unter dem Wert der Vorsaison (1515). Gegen die Vikings stand er im Schatten von Running Back Jahmyr Gibbs, der alle vier Touchdowns erzielte. St. Brown fing sechs von sieben Pässen für 77 Yards.
Vor der Saison hatte der Passfänger für vier Jahre und 120 Millionen Dollar verlängert, in Detroit gehört er zu den Stars. Und deshalb steht er lebensgroß als Torte in einem Schaufenster – und zwar auf dem Kopf. Seine besondere Jubelpose hat „The Home Bakery“ in Rochester/Michigan aus Teig verewigt. Die Statue soll dort stehen bleiben, bis die Lions den Titel holen.