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Heide Ecker-Rosendahl trägt die Fackel in die Arena

Juni 2025

Sie war das Gesicht der Olympischen Spiele 1972 in München. Aber kaum jemand weiß, dass Heide Ecker-Rosendahl ihre erste internationale Goldmedaille und einen Weltrekord schon zwei Jahre vorher holte, bei der Sommer-Universiade in Turin im Jahr 1970.

Mittlerweile läuft die Universiade unter dem Titel World University Games, in diesem Jahr findet das größte studentische Multisport-Event der Welt vom 16. bis zum 27. Juli in der Rhein-Ruhr-Region statt. Duisburg, Essen, Bochum, Mülheim an der Ruhr, Hagen sowie Berlin sind die Standorte für die insgesamt 18 Sportarten.

Eröffnet werden die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games in Duisburg, wo bereits 1989 die Universiade zum bisher einzigen Mal in Deutschland stattfand. Heide Ecker-Rosendahl entzündete damals als Schlussläuferin die Flamme der Spiele im Sportpark Wedau.

Quelle: Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games

Für ihren Triumph in Italien bei der Universiade vor 55 Jahren musste sie sich nach eigentlich schon bestandenem Examen extra nochmal als Studentin einschreiben. „Die Sporthochschule in Köln hat erst 1969 den Unistatus bekommen, da war ich aber schon durch mit meinem Studiengang. Also habe ich mich für irgendein Sonderfach nochmal angemeldet, weil ich unbedingt zur Universiade nach Turin wollte“, erinnert sich die Olympiasiegerin, die heute 78 Jahre alt ist.

Ecker-Rosendahl war 1970 schon mehrfach ganz nah dran am Weitsprung-Weltrekord. Der sollte für sie in diesem Jahr endlich fallen. Und Turin war das einzige Großereignis in diesem Jahr. Mit dem ersten Versuch war es für viele im Stadion dann schon so weit. „Ich war sehr gut drauf, bin mit einem super Gefühl gesprungen, Kam raus und der Kampfrichter hob die rote Fahne, übergetreten“, schildert sie den Wettkampfstart.

Auf der Tribüne wähnten einige deutsche Teammitglieder den Auftaktsprung jenseits der Sechs Meter 90 – Weltrekord. Auf Nachfrage der Athletin wurde der Sprung schließlich doch gültig gegeben. „Aber da war das Loch hinten schon zu gefegt“, ärgert sie sich noch heute. Aber Ecker-Rosendahl ließ sich nicht beirren, sprang im zweiten Versuch mit 6,79 Metern neuen Universiade-Rekord und im letzten dann Weltrekord.

6 Meter 84.

Olympiasiege sind schön. Aber eher ein Kampf gegen die Gegner. Ein Weltrekord ist dagegen ein Superlativ. Da hat man das Gefühl: Dass hat vor Dir noch kein Mensch geschafft“, sagt die Leverkusenerin.

Sechs Jahre hatte ihre Weltbestleistung Bestand, bis 1976. Da hatte sie schon längst aufgehört mit dem Leistungssport. Hatte das erste deutsche Gold gewonnen bei den Olympischen Spielen 1972 in der Heimat, im Weitsprung. Zwei Tage später jubelte sie in München über Silber im Fünfkampf und holte als Schlussläuferin der deutschen Sprintstaffel nochmal Gold, in Weltrekordzeit. Danach hatte „Gold-Heide mit den rot-weißen Ringelsocken“ in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von 97 Prozent und wurde natürlich Sportlerin des Jahres 1972.

Das hatte sie 1970 sogar schon geschafft. Nach dem Weltrekord bei der Universiade. Bei der anschließenden Feier in Turin wurde sie mit ihren Athleten-Kolleginnen und Kollegen aus dem Hotel geworfen. „War wohl etwas zu wild. Und eigentlich sollte ich am nächsten Tag auch noch Hürden laufen. Das ging dann aber leider nicht mehr“, schmunzelt sie.

Die Spiele in Turin hat sie als „kleine olympische Spiele“ in Erinnerung. Unter Studenten gehe der Kontakt einfach noch ein bisschen schneller. Weil man ja die gleichen Interessen und Lebens-Abläufe hat. „Ich habe trotz Leistungssport damals voll studiert und mit 22 Jahren mein Examen gemacht. Man muss sich Ziele setzen und die dann auch erreichen“, sagt Heide Ecker Rosendahl. Auch deshalb hat sie 1989 gerne die Flamme entzündet bei der Universiade in Duisburg.

Und diesmal, am 16. Juli, schließt sich ein ganz besonderer Kreis. Denn auch bei den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games wird Heide Ecker-Rosendahl die offizielle Fackel der Spiele in die Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena tragen.

Quelle: rhineruhr2025.com