Landessportbünde

Landeshaushalt: LSB Bremen sorgt sich um Mittel für den organisierten Sport

Juli 2025

Die geplanten Sparmaßnahmen des Senats in Bezug auf den Landeshaushalt 2026/2027 stoßen beim Landessportbund Bremen auf Kritik. Angesichts der beschlossenen Eckwerte für den Landeshaushalt 2026/2027 fragt sich LSB-Präsidentin Eva Quante- Brandt, welchen Stellenwert der Sport in der kommenden Legislaturperiode einnehmen soll. Insbesondere die im Raum stehende Kürzung der öffentlichen Zuwendungsmittel in Höhe von 3 Prozent hätte nach Ansicht des Landessportbundes gravierende Folgen. Die zu erwartenden Tarifsteigerungen für den öffentlichen Dienst der Länder dürften die finanziellen Auswirkungen noch verschärfen.

Wir wissen um die angespannte Haushaltslage im Land Bremen. Wenn die finanziellen Zuwendungen für den organisierten Sport pauschal gekürzt werden, bekommen wir allerdings ein ernstes Problem: Als Landessportbund nehmen wir eine wichtige soziale Aufgabe wahr – insbesondere über unsere Programme in den Bereichen Integration, Bildung und Prävention von Gewalt. Sollten die Fördermittel wie angekündigt gekürzt werden, können diese Programme unter Umständen nicht fortgeführt werden“, schlägt Quante-Brandt Alarm.

Mit Blick auf die vorgesehenen Sparmaßnahmen ist zu bedenken, dass der Sporthaushalt ohnehin nicht auf Rosen gebettet ist und seit Jahren den mit Abstand kleinsten Posten im Bremer Landeshaushalt einnimmt. Zudem ist der Großteil des aktuellen und künftigen Sporthaushalts für die Bremer Bäder veranschlagt. In diesem Zusammenhang ist es für den Landessportbund nicht nachvollziehbar, dass im Bäderkonzept 2035 eine Verringerung der für den Vereinssport ohnehin schon knapp bemessenen Wasserflächen vorgesehen ist.

Im Rahmen des neuen Bäderkonzepts ist angedacht, den Schul- und Vereinssport bei der Vergabe der Wasserflächen zu priorisieren. Diese Priorisierung ist begrüßenswert, darf aber nicht dazu führen, dass in Bremen Bäder geschlossen werden. Zumal unter dem Strich trotz Priorisierung weniger Kapazitäten für den Schwimm- und Wassersport zur Verfügung stehen würden als derzeit“, so Quante-Brandt. Einen besonderen Stellenwert für die Integrations-Arbeit des Landessportbundes Bremen hat das Hansewasserbad, dessen mögliche Schließung aktuell für Unruhe und Diskussionen sorgt. Dort finden unter anderem Schwimmkurse für Frauen mit Migrationshintergrund statt.

Quelle: LSB Bremen

Ein weiteres Sorgenkind sind aus LSB-Sicht die Fördermittel für die Ausbildung und Lizensierung von Übungsleitenden in Höhe von 65.000 Euro sowie Gesamtmittel in Höhe von 300.000 Euro für die Erhöhung der Übungsleiterpauschale von 4 auf 5 Euro. Für beide Posten sind die jeweiligen Fördersummen zwar öffentlich hinterlegt – allerdings nicht im Bremer Haushalt, sondern nur bei den so genannten Fraktionsmitteln. Ob die Gelder auch in Zukunft fließen werden, ist somit mehr als ungewiss.

Unklarheit bezüglich der künftigen finanziellen Förderung besteht auch in Sachen Leistungssport und Prävention sexualisierter Gewalt. Ohne die entsprechenden Mittel und Rahmenbedingungen für den Leistungssport wird es insbesondere für junge Bremer Talente immer schwieriger, auf nationaler und internationaler Ebene mitzuhalten. Beim Thema „Prävention sexualisierter Gewalt im Sport“ hat sich der Landessportbund mit den Vereinen und Verbänden zum Ziel gesetzt, im Land Bremen verbindliche Präventionskonzepte zu etablieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine zusätzliche finanzielle Sicherstellung des Handlungsfeldes „Prävention sexualisierter Gewalt im Sport“ aber unerlässlich.

Angesichts der vielschichtigen Aufgaben des organisierten Sports, insbesondere für die Gesundheit und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft, appelliert der Landessportbund Bremen mit Blick auf die anstehenden Haushaltsverhandlungen eindringlich an die Politik, die Bedarfe und Interessen der Sportvereine und Verbände angemessen zu berücksichtigen. „Wir sind der festen Überzeugung, dass jeder für den Sport investierte Euro unserer Gesellschaft um ein Vielfaches zurückgegeben wird“, sagt Eva Quante-Brandt.

Ein Hoffnungsschimmer für den Sport bietet das Sondervermögen des Bundes in Höhe von 500 Milliarden Euro. Der Anteil für den Sport fließt zusätzlich zur im Koalitionsvertrag festgeschriebenen „Bundesmilliarde“ für Investitionen in die Sportinfrastruktur. Sollten die entsprechenden Bundesgelder zur Verfügung stehen, bestünde für den Bremer Senat über freiwerdende Mittel die Möglichkeit, Haushaltsgelder für andere Sporterfordernisse aufzubringen.

Quelle: www.lsb-bremen.de