Sport und Verein

Sportfans setzen auf KI: IBM-Studie unterstreicht neue digitale Erwartungen

September 2025

Der globale „IBM Sport Survey Report 2025“ zeigt, dass KI das Fan-Erlebnis weltweit verändert. Streaming und Personalisierung sind Standard – nun wächst die Nachfrage nach KI-Insights, Übersetzungen und individuell zugeschnittenen Inhalten.

Foto: picture alliance / NurPhoto | Firdous Nazir

Künstliche Intelligenz wird das Fan-Erlebnis in den kommenden Jahren prägen – das zeigt der aktuelle „IBM Sport Survey Report 2025“: 85 Prozent der Fans sehen KI laut der aktuellen Studie als Mehrwert und 63 Prozent vertrauen KI-generierten Inhalten. Entscheidend ist aber weniger die Zustimmung an sich, sondern die Geschwindigkeit des Wandels: Im Vergleich zu 2024 stieg die Nutzung von KI-Features in fast allen Märkten signifikant. 

Interessant ist zudem, wofür KI im Sport eingesetzt werden soll. An erster Stelle steht der Wunsch nach Echtzeit-Updates (35 Prozent), gefolgt von personalisierter Aufbereitung (30 Prozent) und tiefergehenden Analysen (29 Prozent). Das zeigt: KI soll nicht nur Inhalte automatisieren, sondern Lücken schließen – etwa dort, wo klassische Berichterstattung nicht schnell oder individuell genug ist. 

Apps als Schaltzentrale des Fan-Erlebnisses 

Laut aktueller IBM-Studie nutzen bereits 73 Prozent der Fans Sport-Apps, unter Event-Besuchern sogar 82 Prozent. Bemerkenswert: 91 Prozent dieser Nutzer greifen während Live-Spielen aktiv auf Zusatzfunktionen zu – sei es für Statistiken, Kommentierung oder Fan-Erlebnisse im Stadion. Die Zahlen machen deutlich: Apps sind nicht bloß ein weiteres Ausspielmedium, sondern das Interface, über das Fans ihre Sporterfahrung steuern. 

Zudem zeigt die Studie Unterschiede zwischen den Sportarten: Im American Football nutzen 24 Prozent der Fans dedizierte Apps, bei Tennis und Golf sind es 19 Prozent. Auch wenn die Differenzen gering erscheinen, eröffnen sie Chancen, einzelne Fan-Gruppen gezielt mit spezialisierten Anwendungen anzusprechen. 

Content: Schneller, personalisierter, immersiver 

Highlights sind mit 51 Prozent weiterhin die beliebteste Content-Form, doch die Erwartungen verschieben sich. 67 Prozent der Fans wollen schnellere Zusammenfassungen der spannendsten Szenen, 65 Prozent mehr personalisierte Inhalte und direkteren Zugang zu Spielern und Teams. Die Studie unterstreicht damit, dass Fans nicht nur zusätzliche Inhalte konsumieren, sondern auch auf deren Geschwindigkeit und Relevanz achten. 

Besonders auffällig: Jüngere Zielgruppen priorisieren Personalisierung deutlich stärker, ältere legen mehr Wert auf kompakte Zusammenfassungen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass „One size fits all“-Strategien im Content kaum noch greifen. Wer alle Fans erreichen möchte, sollte Inhalte laut IBM-Survey gezielt nach Altersgruppen, Nutzungssituationen und Plattformen differenzieren. 

Community als unterschätzter Hebel 

Die Studie dokumentiert darüber hinaus eine leichte, aber kontinuierliche Verschiebung hin zu Community-Orientierung: Der Anteil der Fans, die Interaktion und Gemeinschaft als wichtigste Priorität nennen, stieg von neun Prozent (2024) auf elf Prozent (2025). Parallel dazu wuchs die Bedeutung von KI-gestützten Community-Funktionen von 20 auf 21 Prozent. 

Zwar sind diese Zahlen auf den ersten Blick weniger spektakulär als die Zustimmungswerte zu KI oder Apps, doch sie weisen auf eine langfristige Veränderung hin: Fans suchen nicht mehr nur nach Inhalten, sondern nach Verbindung mit anderen – und erwarten, dass Technologie auch hier Lösungen liefert. 

KI beschleunigt den Wandel 

Der „IBM Sport Survey Report 2025“ verdeutlicht: KI ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern ein Katalysator für bestehende Trends – von App-Zentrierung über personalisierten Content bis hin zu Community-Interaktion. Auffällig ist dabei die Dynamik: Nur 27 Prozent der Befragten glauben, dass sich ihr Konsumverhalten in den nächsten zwei Jahren nicht ändern wird. 

Quelle: Spobis, Moritz Neumann