Oberstdorf (SID) Die Paarläufer Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin starten mit einem Sieg in den Olympia-Winter. Doch es wartet noch viel Arbeit.
Minerva-Fabienne Hase winkte glücklich ins Publikum zu Oma und Opa, Nikita Volodin formte mit seinen Händen ein Herz: Nach dem Sieg im Paarlauf-Krimi von Oberstdorf war dem deutschen Eiskunstlauf-Duo die Erleichterung deutlich anzusehen. „Der Wettkampf war toll, wir haben an Selbstvertrauen gewonnen“, sagte Hase nach dem denkbar knappen Erfolg bei der 57. Nebelhorn Trophy in Oberstdorf, der richtig Lust auf mehr machte.
Hase und Volodin präsentierten erstmals unter Wettkampfbedingungen ihr Programm, das sie im Februar auf das Olympia-Podest heben soll. Es gelang zwar nicht alles, aber es reichte: Die Europameister aus Berlin setzten sich mit 221,38 Punkten denkbar knapp vor den japanischen Weltmeistern Riku Miura und Ryiuchi Kihara (221,03) durch, die sich kurz vor Ende ihrer Kür einen verhängnisvollen Fehler leisteten.

Makellos war aber auch die Vorstellung des deutschen Duos nicht, das wusste Hase. „An den Elementen können wir noch arbeiten, außerdem an unserer Kondition und der Geschwindigkeit“, sagte die 26-Jährige und erklärte: „Gestern beim Kurzprogramm waren wir nervöser als heute, denn ein bisschen Adrenalin war schon weg. Aber wir haben trotzdem gemerkt, dass die Programme mit Adrenalin schwerer sind als im Training.“
Die beiden Deutschen kamen sehr gut durch die Kür zu einer gefühlvoll-romantischen Musik. Ihr einziger Fehler passierte bei der Sprungkombination, als Hase den zweiten Sprung nicht ganz sauber landen und daher keinen dritten anhängen konnte, während Volodin alle drei Sprünge korrekt ausführte. Weil die japanische Kontrahentin Miura beim dreifachen Wurf-Rittberger stürzte, genügte dies zum dritten Sieg bei der Nebelhorn Trophy nach 2023 und 2024. Bronze ging an die Amerikaner Alisa Efimova und Misha Mitrofanov mit 193,79 Zählern.
Hase wertete den Wettbewerb nach der Siegerehrung als „ersten Probelauf für die Saison – und wir haben ein erstes Feedback von den Preisrichtern bekommen“. Die Punktzahl passte: Schon direkt nach Abschluss ihrer Kür hatte Hase die Faust in die Höhe gestreckt, danach hob sie eine auf das Eis geworfene rote Rose auf. Nach dem langen Warten auf die Wertung klatschte sie sichtlich zufrieden mit Volodin ab.
Dem zweiten deutschen Paar Annika Hocke und Robert Kunkel, ebenfalls aus Berlin, gelang mit Rang acht (180,04 Punkte) ebenfalls ein guter Saisonauftakt. Beide äußerten sich zufrieden, zumal Kunkel gerade erst von einer schweren Handverletzung genesen war. Weiter geht es in knapp zwei Wochen in Georgien, dann wollen auch Hase und Volodin wieder glänzen.