Gummersbach (SID) Feinschliff unter Wettkampfbedingungen: Sechs Wochen vor der Heim-WM proben Deutschlands Handball-Frauen den Ernstfall – in der EM-Qualifikation.
Voller Vorfreude starteten die DHB-Stars um Emily Vogel in Gummersbach in den nächsten Teil ihrer WM-Vorbereitung. Die anstehende Heim-Turnier schürt Euphorie. Euphorie, die in den kommenden Tagen in ganz viel Energie umgewandelt werden soll.
„Wir haben das Motto nicht geändert: Wir spielen auf Sieg. Siege bringen eine Mannschaft immer weiter. Das allerhöchste Ziel ist, uns Selbstvertrauen zu holen“, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch bei einem Medientermin Mitte Oktober mit Blick auf den letzten Lehrgang, in dem sich seine Spielerinnen für eines der begehrten WM-Tickets empfehlen können: „Ich erwarte von allen Spielerinnen, dass sie brennen und alles in die Woche reinwerfen.“

Die sportliche Vorgabe für die Nationalmannschaftswoche mit den EM-Qualifikationsspielen in Gummersbach gegen Nordmazedonien (19.30 Uhr/DF1) und am Sonntag im belgischen Hasselt (13.45 Uhr)? „Das Ziel ist klar: Wir wollen mit vier Punkten die ersten Schritte Richtung EHF Euro gehen. Wir fokussieren uns vollständig auf uns und unseren Weg in Richtung Heim-WM“, so Gaugisch.
WM-Feinschliff unter Wettkampfbedingungen: Die Aufgabe ist durchaus knifflig. Denn bei allem Proben für den Turnier-Ernstfall darf der sportliche Erfolg nicht auf der Strecke bleiben. „Auch wenn die Heim-WM greifbar nah ist, wollen wir uns natürlich auch für die Euro qualifizieren. Da ist auch absoluter Fokus drauf“, sagte Vogel. Die Rückraumspielerin, die vor ihrer Heirat im Sommer noch unter dem Namen Bölk auf Torejagd gegangen war, versicherte, dass „alle absolut heiß“ sind.
Alles andere wäre nicht ratsam. Denn für die DHB-Frauen geht es jetzt, wie Torfrau Katharina Filter betonte, „Schlag auf Schlag“. Und Julia Maidhof sagte: „Man merkt, dass das Turnier näher rückt. Wir haben Bock, die Spiele zu gewinnen. Es ist auch gut, dass wir jetzt nochmal Pflichtspiele haben. Es ist Druck da, man muss die Spiele gewinnen. Nur so werden wir besser.“

Das Finetuning startet dann am 17. November im schweizerischen Schaffhausen. Zwei Duelle mit der Schweiz (20. November in St. Gallen, WM-Generalprobe am 22. November in Göppingen) runden die WM-Vorbereitung ab, bevor das Turnier am 26. November gegen Island in Stuttgart beginnt.
Nicht dabei sein wird in dieser Woche Linkshänderin Nina Engel. Die 22-Jährige von der HSG Bensheim/Auerbach Flames laboriert an einer Fußverletzung und wird durch Luisa Scherer (Frisch Auf Göppingen) ersetzt. Zudem musste Jolina Huhnstock aufgrund einer Erkältung passen.
Das aktuelle Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft:
Tor: Katharina Filter (Team Esbjerg/Dänemark), Sarah Wachter (Borussia Dortmund), Nicole Roth (HSG Blomberg-Lippe)
Feld: Jenny Behrend (VfL Oldenburg), Julia Maidhof (Ramnicu Valcea/Rumänien), Viola Leuchter (Odense Handbold/Dänemark), Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Alina Grijseels (Borussia Dortmund), Annika Lott (Brest Bretagne/Frankreich), Mareike Thomaier (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Xenia Smits (Metz Handball/Frankreich), Emily Vogel (FTC Budapest/Ungarn), Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe), Aimée von Pereira (Kopenhagen Handbold/Dänemark), Antje Döll (Sport-Union Neckarsulm), Alexia Hauf (HSG Blomberg-Lippe), Lisa Antl (Borussia Dortmund), Jolina Huhnstock (Buxtehuder SV), Marie Steffen (VfL Oldenburg)