Ulm/Berlin (SID) Nach dem EM-Triumph der deutschen Basketballer lag Àlex Mumbrú fünf Wochen lang im Krankenhaus. Pünktlich zum Start der WM-Qualifikation ist der Bundestrainer wieder fit.
Àlex Mumbrú war sofort wieder in seinem Element. Nach all den Strapazen der vergangenen Monate leitete der genesene Basketball-Bundestrainer in Ulm das erste Training vor dem Start der WM-Qualifikation mit viel Elan und Entschlossenheit. Nur seine schmale Figur ließ erahnen, was der Spanier seit dem Gewinn des EM-Titels durchgemacht hat.
„Mir geht es besser“, verriet Mumbrú im Gespräch mit dem SID: „Jetzt muss ich wieder an Gewicht zulegen. Ich habe etwa 20 Kilo abgenommen.“ Nach dem Sieg im EM-Finale gegen die Türkei am 14. September hatte sich der 2,02-Meter-Mann direkt in seiner spanischen Heimat ins Krankenhaus begeben, während seine Spieler in Frankfurt ausgelassen mit den Fans feierten.
Fünf Wochen lange sollte Mumbrú dort bleiben, um seine Bauchspeicheldrüsenentzündung auszukurieren, mit der er sich das gesamte EM-Turnier herumgeschlagen hatte. „Die ersten zwei, drei Wochen im Krankenhaus waren sehr schwierig für mich. Ich hatte zu viel Zeit zum Nachdenken“, sagte er. Doch jetzt ist Mumbrú zurück an der Seitenlinie, nachdem Co-Trainer Alan Ibrahimagic in Tampere und Riga das aktive Coaching für seinen geschwächten Chef übernommen hatte.

Entsprechend emotional war der Auftakt der WM-Quali am Freitag den 28.11.2025 (19.30 Uhr) in Ulm gegen Israel. „Zunächst einmal freue ich mich auf unsere Fans in Deutschland. Denn alle haben den Gewinn der Goldmedaille gefeiert, nur ich nicht. Ich war im Krankenhaus und habe gelitten. Ich freue mich auf die Atmosphäre, die dort herrschen wird“, sagte Mumbrú.
In Abwesenheit der NBA-Stars um Dennis Schröder kann Mumbrú diesmal sogar auf drei EM-Helden setzen. Isaac Bonga (Partizan Belgrad), Oscar da Silva und Justus Hollatz (FC Bayern) sind dabei, der ebenfalls nominierte Münchner Andreas Obst fällt kurzfristig wegen einer „leichten Armverletzung“ aus. Derweil ist auch Weltmeister David Krämer (Real Madrid) mit von der Partie.
Die Berufung der EuroLeague-Profis, die dort am Dienstag noch im Einsatz gewesen waren, war diesmal möglich, da es keine Terminkollision mit der Königsklasse gibt. „Sie fühlen sich dem Verband sehr verpflichtet. Sie sagen immer ‚Ja‘ zur Nationalmannschaft. Das ist wichtig für mich“, so Mumbrú.
Auf dem Weg zur Mission Titelverteidigung bei der WM 2027 in Katar steht Mumbrús Team derweil von Anfang an unter Druck. In der Quali-Gruppe E mit den starken Gegnern Israel, Kroatien und Underdog Zypern reicht zwar ein Platz unter den Top drei zum Weiterkommen in die zweite Runde. Die Resultate werden jedoch dorthin mitgenommen. „Deshalb ist es wichtig“, so Mumbrú, „so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.“
In der zweiten Qualifikationsphase bilden die Teams aus der deutschen Gruppe mit den drei Top-Mannschaften aus der Gruppe F mit Lettland, Polen, Österreich und den Niederlanden eine neue Staffel, in der die drei bestplatzierten Nationen die WM-Tickets lösen.