Das Hamburger Steuerungsgremium Inklusion und Sport – bestehend aus dem Hamburger Sportbund, dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg, dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband, Special Olympics Hamburg und dem Hamburger Gehörlosen-Sportverein – hat die „Standardanforderungen für barrierefreie Sporthallen“ überarbeitet und neu veröffentlicht.
Die aktualisierte Fassung baut auf einer Nutzer*innen-Befragung inklusiver Sportgruppen sowie der praktischen Erfahrung aus dem Bau der „Barakiel-Halle“ in Alsterdorf auf, bei dem ein besonderer Fokus auf Barrierefreiheit gelegt wurde. Zusätzlich wurden aktuelle Erkenntnisse, u. a. aus dem „Leitfaden zum inklusionsorientierten Schulsportstättenbau“ der Stadt München (2021), integriert.

Die DIN 18040 stellt als Grundnorm wichtige Mindeststandards für barrierefreies Bauen dar. Doch für eine tatsächliche Teilhabe am Sport reichen diese Standards oft nicht aus. Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen haben verschiedene – und teilweise widersprüchliche – Anforderungen. So kann etwa ein taktiles Bodenleitsystem für Menschen mit Sehbehinderung hilfreich, für Rollstuhlfahrende jedoch hinderlich sein. Daher ist es entscheidend, bereits in der frühen Planungsphase (Leistungsphase 0) festzustellen, welche Nutzer*innengruppen eine Sporthalle künftig nutzen werden – nicht nur im Schulsport, sondern insbesondere im Vereins- und Verbandssport. Nur so kann gezielt geplant und eine barrierefreie Nutzung für alle sichergestellt werden.
Das aktualisierte Papier liefert Planer*innen, Architekt*innen sowie Entscheidungsträger*innen einen praxisorientierten Überblick über Anforderungen, die über die DIN-Norm hinausgehen. Es unterstützt die Bezirke, Sportvereine und -verbände sowie Bauverantwortliche dabei, inklusive und zukunftsfähige Sportstätten zu schaffen.
„Auf der Grundlage unserer im Jahr 2016 entwickelten ersten Standardanforderungen für barrierefreie Sporthallen, die bundesweit große Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren haben, sind mittlerweile viele weiterführende und detaillierte Ausarbeitungen zu barrierefreien Sportstätten entstanden. Mit der Aktualisierung unserer Standardanforderungen greifen wir diesen Entwicklungsstand auf und reagieren auf den Wunsch nach einer präziseren und praxisnäheren Darstellung zentraler Anforderungen,“ so die Mitglieder des Steuerungsgremiums. „Wir verstehen dieses Dokument als Orientierungshilfe und Wegweiser: Es bietet einen kompakten Überblick und verweist auf weiterführende Quellen, die eine Umsetzung barrierefreier Sporthallen erleichtern.“
Quelle: www.hamburger-sportbund.de