Pyeongchang (SID) Snowboarderin Ester Ledecka hat die Ski-Welt mit ihrem Olympiasieg im Super-G auf den Kopf gestellt. Doch der sensationelle Coup der Tschechin war auch das Drama der Anna Veith aus Österreich: Die Olympiasiegerin von 2014 kämpfte nach einer schweren Verletzung zwei Jahre um ihr Comeback – und verpasste Gold nun um 0,01 Sekunden. Im ORF litten Kommentator Ernst Hausleitner und Expertin Alexandra Meissnitzer mit. – Ein Spielfilm.
Anna Veith fährt mit Startnummer 15 ins Ziel, liegt 0,10 Sekunden vor Tina Weirather (Liechtenstein). Hausleitner: „Bravo, bravo, da ist sich alles ausgegangen. … Aber das Rennen ist noch nicht zu Ende, auf vier, fünf Läuferinnen müssen wir noch warten.“
Im Ziel gratuliert IOC-Präsident Thomas Bach Veith zur sicher scheinenden Goldmedaille.
Hausleitner: „Die größte Gefahr, die Anna Veith noch droht, kommt aus dem eigenen Lager, Tamara Tippler und Conny Hütter, die beiden Steirerinnen.“
Tippler (Nummer 18) und Hütter (19) können Veith nicht gefährden.
Hausleitner: „Müssen wir noch jemanden fürchten? Breezy Johnson? (Nummer 28) Die Gleiterin wird es schwer haben. Und dann ist der goldene Kuchen gegessen.“
Die geschlagene Speed Queen Vonn gratuliert Veith, die von ORF-Reporter Andi Felber als „the big winner“ begrüßt wird. „Das Rennen ist noch nicht aus, aber der Olympiasieg 2018 steht vor der Tür„, sagt er. Veith entgegnet: „Es ist für mich der schönste Sieg.“
Kurz darauf kommt Ledecka, Nummer 26.
Hausleitner: „Die fohrt super, die fohrt sensationell, die fohrt richtig super.“ Doch Ledecka unterläuft ein kleiner Fehler. Meissnitzer: „Jetzt ärgert sie sich gerade.“ Hausleitner: „Aber die lasst ned nach.“
Ledecka liegt bei der zweiten Zwischenzeit 0,18 Sekunden vorne. Hausleitner: „Die ist einfach phänomenal.“
Nächste Zwischenzeit, Ledecka liegt noch 0,04 Sekunden vorne. Meissnitzer, aufgebracht: „Schau dir des an!“ Hausleitner, lauter: „Jetzt werden einige schwitzen da unten im Ziel.“
Ledecka springt dem Ziel entgegen, Hausleitner: „Schanzenrekooord! 1:20, 1:21…“ Hausleitner und Meissnitzer brüllen durcheinander, Ledecka fährt mit Bestzeit ins Ziel. Meissnitzer: „Das gibt’s ja ned! Nein, des gibt’s nicht!“
Hausleitner: „Unfassbar, unfassbar, des gibt’s ned, das gibt es nicht! Das ist die größte alpine Sensation bei Olympischen Spielen überhaupt. Das gibt es nicht! Ester Ledecka ist fassungslos, wir sind von den Socken. … Sie wollte Gold mit dem Snowboard holen, jetzt holt sie’s auf zwei Brettln. Darf das sein? Unglaublich! … Die entreißt Anna Veith die sicher geglaubte Goldmedaille.“
Meissnitzer: „Jetzt sind auch wir zwei mal sprachlos, und des heißt was.“ Schlusswort Hausleitner: „I bin z’oid (zu alt) für des.“
Veith reagiert mit Größe, umarmt Ledecka herzlich und gratuliert ihr. „Sie hat es verdient“ , sagt sie tapfer, „Silber ist auch etwas extrem Großes. Ich hoffe, dass es so bleibt.. “