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Dezember 2024

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Seefeld (SID) Skisprung-Gold und Kombi-Silber zum Abschluss: Der DSV hat bei der Nordischen WM sein Rekordergebnis eingestellt. Das Fazit fiel entsprechend positiv aus.

Markus Eisenbichler der „König der WM“, Oldie Eric Frenzel und die junge Katharina Althaus Medaillen-Garanten, insgesamt sechsmal Gold: Als das deutsche WM-Team am 3. März nach elf rauschenden Tagen in Seefeld die Koffer packte, herrschte passend zum Wetter eitel Sonnenschein mit nur wenigen Wolken. „Ich kann ein überaus positives Fazit ziehen“, sagte DSV-Präsident Franz Steinle. Einzig der Dopingskandal trübte den Gesamteindruck, auch wenn der DSV nach jetzigem Stand nicht betroffen ist.

Zum Abschluss gab es am Samstag noch einmal Skisprung-Gold im Mixed und Kombinations-Silber mit der Staffel. Mit insgesamt sechs Goldmedaillen stellte das DSV-Team den Rekord von 2017 ein – ohne das Wetterchaos im Skispringen von der Normalschanze wäre wohl noch mehr möglich gewesen. „Die Messlatte war hoch, aber wir haben die Erwartungen voll erfüllt“, sagte Steinle. Und schließlich müsse für die Heim-WM in Oberstdorf 2021 ja noch Luft nach oben bleiben.

Vor allem auf der Schanze glänzte das DSV-Team, in sechs Wettbewerben gab es viermal Gold. Eisenbichler war gleich an drei Titeln beteiligt, vor ihm war das in der WM-Geschichte nur den Österreichern Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern gelungen. „Was Markus hier geleistet hat, war fantastisch“, sagte Werner Schuster nach dem abschließenden Sieg im Mixed, das gleichzeitig sein letzter WM-Wettkampf als Bundestrainer war.

Weil auch die erfolgreichste Springerin der WM (Althaus) und der beste Kombinierer (Frenzel) aus Deutschland kamen, sprach auch Horst Hüttel von „zwei grandiosen Wochen in Innsbruck und Seefeld“. Dem DSV-Team sei es „wieder einmal gelungen, aus allen Athleten zum richtigen Zeitpunkt das Beste herauszuholen“, sagte der Sportliche Leiter für Skisprung und Kombination: „Wir fahren alle mit einem ganz tollen Gefühl nach Hause.“

Für einen leicht schalen Nachgeschmack sorgte einzig der Dopingskandal. Steinle betonte am Abschlusstag erneut, dass kein DSV-Athlet mit dem Erfurter Mediziner Mark S. zusammengearbeitet habe. „Uns tut es weh und verärgert es, dass man nicht zwischen dem Netzwerk von Ärzten und dem Sport als solchem differenziert. Wir haben mehrfach betont, dass nach unseren Recherchen kein DSV-Athlet durch den Arzt betreut wurde“, sagte Steinle, sagte aber auch: „Natürlich trübt das eine WM.“

Die Skilangläufer blieben wie erwartet zum vierten Mal in Folge ohne Medaille, zeigten aber aufsteigende Tendenz. „Insgesamt waren wir erfolgreicher als erhofft. Vor allem die Mädels waren auf den Punkt topfit. Die Medaillen heben wir uns für Oberstdorf auf“, sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Mit Rang vier in der Frauen-Staffel und Platz fünf durch Victoria Carl im Sprint durfte das deutsche Loipen-Team zumindest am Podest schnuppern.

Am Sonntag übergab Seefeld dann auch offiziell den Staffelstab an Oberstdorf. „Wir freuen uns ungeheuerlich auf die WM 2021. Die Messlatte liegt jetzt hoch. Wir werden versuchen, diese Vorgabe zu erfüllen, in allen Disziplinen“, sagte Steinle. Das nächste Wintermärchen kann kommen.