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Dezember 2024

Landessportbünde

Das sportpolitische Wahlhearing des Landessportbundes (LSB) Bremen Ende März ist auf großes Interesse gestoßen. Im voll besetzten Veranstaltungssaal im Bremer Kellogg-Haus in der Überseestadt diskutierten LSB-Präsident Andreas Vroom und Moderator Axel Pusitzky zweieinhalb Stunden lang mit sieben Politikerinnen und Politikern der in der Bremer Bürgerschaft vertretenen Parteien über die Herausforderungen und Probleme des organisierten Sports in Bremen und Bremerhaven. Alle Parteien betonten in ihrem Eingangsstatement, dass die Bedeutung des Sports enorm sei und die Vereine wichtige Aufgaben im gesellschaftlichen und gesundheitlichen Bereich übernehmen würden. Konkrete Zusagen mit Blick auf die Bürgerschaftswahl am 26. Mai machte allerdings niemand.

„Für die Vereine und Mitglieder, aber auch um dem großen gesellschaftlichen Wert des Sports gerecht zu werden, brauchen wir die nötige Infrastruktur und eine bessere finanzielle Unterstützung. Alle schönen Worte sind im Grunde mit der zentralen Forderung des Landessportbundes an die Bremer Politik zu begleichen: Der Verdopplung des Sportetats von 7,5 auf 15 Millionen Euro“, sagte Vroom unter dem Beifall des Publikums. Die Frage, ob der Sport bei der Durchsetzung seiner Forderungen an die Politik möglicherweise nicht laut genug sei, verneinte der LSB-Präsident. Gute Argumente brauchen keine Lautstärke, so Vroom. Entscheidend sei, dass man sich an den richtigen Stellen mit klaren und strukturierten Botschaften Gehör verschaffe.

Gleich zu Beginn der Podiumsdiskussion ging es um die Abschaffung des Sportstudiengangs an der Universität Bremen. Diese Entscheidung, bedauerte Sportsenatorin Anja Stahmann (Die Grünen), sei von vorne herein ein Fehler gewesen, der korrigiert werden müsse. „Bremen ist aktuell das einzige Bundesland ohne einen Sportstudiengang“, sagte Stahmann. Die sportpolitische Sprecherin der Bremer SPD, Ingelore Rosenkötter, gestand ein, dass sie über die Entscheidung ihrer Partei damals schockiert gewesen sei. „Wir und insbesondere ich hätten lauter sein müssen, um die Abschaffung des Studiengangs Sport zu verhindern“, so Rosenkötter. Nun aber seien zumindest die politischen Weichen für eine Wiederaufnahme der Sportlehrerausbildung an der Uni Bremen gestellt.

Auch die Themen Bäderkonzept, Leistungssport, E-Sport, Bildung und Infrastruktur kamen beim Wahlhearing zur Sprache. Fragen aus dem Publikum waren dabei ausdrücklich erwünscht. LSB-Präsident Vroom appellierte angesichts der teilweise unzumutbaren Zustände in den Sportstätten eindringlich an die Politik. „Wir begrüßen es, dass die Sportdeputation und Immobilien Bremen mit dem Sporthallen-Kataster für Bremen endlich die Hosen runtergelassen haben. Das Bekenntnis, den katastrophalen Sanierungsstau von rund 100 Millionen abzubauen, ist da. Auch wenn es noch kein konkretes Zeitfenster gibt. Wir hoffen sehr, dass dieses Bekenntnis auch nach den Bürgerschaftswahlen noch Bestand hat und der erhebliche Sanierungsbedarf in den Sport- und Turnhallen bei der kommenden Haushaltsaufstellung berücksichtigt wird“, so Vroom.

Bewegung könnte demnächst auch in die dringend notwendige Instandsetzung der maroden Sportanlagen an der Bremer Uni kommen. Sie sollen laut Senat modernisiert werden, sobald die geplante Wiederaufnahme des Sportlehrer-Studiengangs endgültig beschlossen wird.

Einig waren sich die anwesenden Politikerinnen und Politiker, darunter Marco Lübke (CDU), Peter Zenner (FDP), Cindi Tuncel (Die Linke), Hinrich Lührssen (BIW) und Frank Magnitz (AfD), darüber, das Ehrenamt aufzuwerten und eine bessere (finanzielle) Unterstützung für Übungsleiter zu gewährleisten. Alle Parteien sprachen sich in diesem Zusammenhang für eine Erhöhung der Übungsleiterzuschüsse aus. Konkrete Zusagen an den organisierten Sport fehlten allerdings auch an dieser Stelle.

„Es gibt noch viele offene Fragen, die beim Wahlhearing leider nicht beantwortet werden konnten. Aber der Landessportbund Bremen wird nicht müde, den Dialog mit der Politik fortzusetzen. Wir wünschen uns glaubwürdige, verbindliche und zuverlässige Politiker, die den Stellenwert des Sports erkennen und darum kämpfen“, sagte Gastgeber Andreas Vroom zum Abschluss der Veranstaltung. Gleichzeitig forderte er die Zuschauer auf, ihr Wahlrecht zu nutzen und bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai ihre Stimme abzugeben.

Quelle: www.lsb-bremen.de