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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Spiez/Schweiz (SID) Einmal noch, vielleicht zum letzten Mal, kehrte er also zurück. Horst Eckel, damals Benjamin der Mannschaft, der im Wankdorf Stadion zu Bern am 4. Juli 1954 Ungarns Antreiber Hidegkuti gedeckt hatte. Anlass für Eckels Reise aus seiner geliebten Pfalz ins schweizerische Spiez war die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden. 65 Jahre, nachdem die deutsche Nationalmannschaft am Ufer des Thuner Sees logiert hatte, wurden die diesjährigen Preisträger im Ballsaal des Strandhotels Belvédère ausgezeichnet.

Deutschlands älteste Fußballstiftung prämierte mit ihren begehrten Urkunden in Anwesenheit des letzten lebenden „Helden von Bern“ sowie des DFB-Ehrenspielführers Uwe Seeler 13 Preisträger – 13 leuchtende Beispiele für die integrative Kraft des Fußballs und bemerkenswertes Engagement. Die Sieger 2019 in den fünf Kategorien sind: FC Emmendingen (Schule und Verein), Schleswig-Holsteinischer Fußballverband (Fußball Digital), SV Teutonia Köppern (Behindertenfußball), Justizvollzugsanstalt Iserlohn (Resozialisierung) und der 1. FC Donzdorf (Sozialwerk/Horst-Eckel-Preis). Die Urkunden sind mit einem Gesamtwert von 58.000 Euro in Geld- und Sachpreisen dotiert.

Wertschätzung und Anerkennung für ehrenamtliches Wirken

„65 Jahre nach dem ‚Wunder von Bern‘ wollten wir unseren Preisträgern ein ganz besonderes Erlebnis bieten. Ihnen an diesem besonderen Ort ‚Danke‘ sagen für das, was sie auf so bemerkenswerte Weise und oft nahezu unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit leisten“, erklärte Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski. „Die ersten Rückmeldungen zeigen: mit Blick auf den Ort und die versammelten Helden des Fußballs ist unser Plan voll aufgegangen. Unsere Wertschätzung und unser Respekt vor dem ehrenamtlichen Wirken sind auch in diesem Jahr spürbar angekommen“, so Wrzesinski.

Dieter Rutz – beim WM-Sieg in Wankdorf 15 Jahre alt – nahm aus den Händen von Stiftungsbotschafter Ottmar Hitzfeld die Urkunde in der wichtigen Kategorie „Schule und Verein“ mit breitem Strahlen entgegen. Der mehr als rüstige 80-jährige Vereinsmitarbeiter hatte die innovative Spielform „Crocky“ beim FC Emmendingen in Südbaden eingeführt und damit eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Auch Hans-Ludwig Meyer freute sich über die Anerkennung. Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) ist zurecht stolz auf die jüngste Idee des SHFV im digitalen Bereich. Der Verband im Norden Deutschlands organisiert seine Ligen mit einer eigens entwickelten Software gemäß wirtschaftlich-ökologischer Kriterien. Einige Traditionsderbys gingen verloren, aber Tausende von Fahrkilometer auch. Gut für die Umwelt, gut fürs Portemonnaie der Klubs. „Diese Idee hat uns überzeugt“, unterstrich SAP-Direktorin Gabriele Hartmann. Gemeinsam mit dem Softwarekonzern und DFB-Premiumpartner prämiert die Stiftung seit 2016 besonders kreative Ansätze in der Kategorie „Fußball Digital“.

Deutscher Botschafter und weitere prominente Ehrengäste

Zu den vielen namhaften Ehrengästen der Preisverleihung in Spiez zählten neben Eckel, Hitzfeld und Seeler auch DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, Otto Rehhagel, der langjährige ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz, Jens Nowotny, Wolfgang Dremmler, der Deutsche Botschafter in der Schweiz, Dr. Norbert Riedel, sowie Musikproduzent Michael Herberger, der Ur-Großneffe des Alt-Bundestrainers.

Seit 2013 zeichnet die Stiftung mit den Urkunden vorbildliches und richtungsweisendes Engagement im Behindertenfußball, der Resozialisierung, dem Zusammenspiel von Schulen und Vereinen sowie dem Bereich „Fußball Digital“ aus. Mit dem Horst-Eckel-Preis wird zusammen mit der Horst-Eckel-Stiftung zusätzlich ein Beispiel für die Hilfe in Notsituationen ausgezeichnet. Die diesjährige Verleihung, die ZDF-Moderator Norbert König moderierte, fand aus fußballhistorischen Gründen in der Schweiz statt.

Kuratorium entlastet Vorstand für das Geschäftsjahr 2018

Denn im Sommer 1954 hatten Fritz Walter, Helmut Rahn und Horst Eckel hier im inzwischen legendären Strandhotel Belvédère genächtigt, und irgendwann, nach den Kartenspielen, der Ruderboot-Tour, oder nach den Siegen über die Türkei, Jugoslawien und Österreich, war dieser „Geist von Spiez“ ins Hotel eingezogen. Vor der Feierstunde enthüllten der Vorsitzende der Sepp-Herberger-Stiftung Eugen Gehlenborg und Hoteleigentümer Peter Hauenstein eine stimmungsvolle Erinnerungsstätte an die Weltmeister von 1954. Legendär war auch die an jeder Station von Menschenmassen umjubelte Zugheimfahrt des Weltmeisters. So wählten die Sieger 2019 nun für ihre Anreise ebenfalls die Deutsche Bahn, die als Partner diese besondere Veranstaltung unterstützt hat.

Zum Abschluss fand unter Leitung von Hermann Korfmacher die 58. gemeinsame Sitzung von Kuratorium und Vorstand der DFB-Stiftung Sepp Herberger statt, in deren Rahmen der Jahresbericht 2018 veröffentlicht und der Bericht der Wirtschaftsprüfer über das vergangene Geschäftsjahr zur Kenntnis genommen wurde. Das Kuratorium entlastete den Vorstand für das Jahr 2018 und beschloss den Terminkalender 2019. Neben den Spieltagen der Blindenfußball-Bundesliga und der Deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen stehen unter anderem das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt sowie inklusive Fußballturniere bei den Profiklubs aus Freiburg, Leipzig, Darmstadt, Hannover und Mönchengladbach auf dem Jahresprogramm der Stiftung.

Die Preisträger 2019 

Kategorie Schule und Verein 

  • 1. Platz FC Emmendingen
  • 2. Platz Kreisschiedsrichterausschuss Paderborn
  • 3. Platz SV Kaster 1993

Kategorie Behindertenfußball 

  • 1. Platz SV Teutonia Köppern
  • 2. Platz Fußballverband Niederrhein
  • 3. Platz SV Altensittenbach

Kategorie Fußball Digital 

  • 1. Platz Schleswig-Holsteinischer Fußballverband
  • 2. Platz Hamburger Fußball-Club Falke
  • 3. Platz Berliner Fußball-Verband

Kategorie Sozialwerk/Horst-Eckel-Preis 

  • 1. FC Donzdorf 1920

Kategorie Resozialisierung 

  • 1. Platz JVA Iserlohn
  • 2. Platz JVA Zweibrücken
  • 3. Platz Omar Oumari