sid

Dezember 2024

Landessportbünde

Es war die erste Sitzung dieses Gremiums nach dem Verbandstag und BLSV-Präsident Günther Lommer hatte gleich zu Beginn seines Berichtes eine „erfreuliche Zahl“ aus verbandspolitischer Sicht zu vermelden: „Wir haben mit aktuell über 4,4 Millionen Mitgliedschaften erneut eine Höchstmarke erreicht.“ Seinen ausdrücklichen Dank dafür, „dass die Menschen in die Sportvereine kommen“, richtete er in Richtung Verbandsausschuss-Mitglieder. Ganz besonders dankte Lommer zudem der Bayerischen Staatsregierung mit Ministerpräsident Horst Seehofer an der Spitze für die Zusage, die Trainermittel im Nachwuchsleistungssport dauerhaft um 1,5 Millionen Euro anzuheben und den Neubau eines Sportcamps in Nordbayern mit bis zu 20 Millionen Euro zu fördern, sowie für die zusätzlichen rund 18 Millionen Euro im Sonderprogramm für den vereinseigenen Sportstättenbau. Damit konnten die Wartezeiten erheblich verkürzt („unter einem Jahr, das hatten wir noch nie“) werden.

Als „großen Renner“ bezeichnete der BLSV-Präsident das Projekt Klima-Check. So sei jüngst der 1000. Klima-Check durchgeführt worden, viele weitere Anträge stünden in der Warteschleife. Die Projektförderung durch das Umweltministerium laufe allerdings Ende 2013 aus, wie Lommer informierte, so dass dieser BLSV-Service ab 2014 den Vereinen nicht mehr kostenlos – wie bisher – angeboten werden könne. Für BLSV-Vereine werden künftig pro Klima-Check 400 Euro Unkostenbeitrag erhoben. Vereinen, die sich 2013 angemeldet haben, aber aus Kapazitätsgründen in diesem Jahr nicht mehr berücksichtigt werden können, wird ein Sonderpreis in Höhe von 200 Euro in Rechnung gestellt. Und als „sinnvolle Ergänzung zum Klima-Check“ verwies Lommer noch gleich auf die nächste Fachmesse „Energiesparen für Sportvereine“ am 29. März 2014 wieder im Audi-Sportpark in Ingolstadt, in deren Rahmen auch zum dritten Mal drei Vereine mit dem LEW Energieeffizienzpreis (der Wettbewerb läuft bereits) ausgezeichnet werden.

Erfreuliches konnte der BLSV-Präsident erneut von den Kindersportschulen (KiSS) berichten. Die Anzahl dieser Einrichtungen in Bayern steige weiter, momentan seien 48 – in allen Sportbezirken – mit großem Erfolg in Betrieb. Lommer sieht hier für Vereine „ein sehr großes Potenzial“, um Kinder und Jugendliche zu gewinnen. Sein Appell an die Delegierten: „Ermutigen Sie Ihre Sportvereine, solche Kindersportschulen zu gründen!“ Eine weitere große Chance zur Gewinnung von Mitgliedern biete sich beim Thema Ganztagsschule. „Vereine sollten aktiv auf Schulen zugehen und sich in das Betreuungs- und Freizeitangebot einbringen“, so Lommer.

In den BLSV-Sportcamps Inzell, Regen und Haus BergSee hält Günther Lommer zufolge der positive Entwicklungstrend an. Insbesondere in Inzell, seit diesem Jahr um zwei weitere Attraktionen (Kartslalom-Anlage und Backhaus) reicher, machten sich die Investitionen der vergangenen Jahre bemerkbar. Und bezüglich des Neubaus eines Sportcamps in Nordbayern kündigte der BLSV-Chef an, wohl schon beim nächsten Verbandsausschuss im Mai 2014 ein konkretes Umsetzungskonzept zur Entscheidung vorlegen zu können.

Über eine Neuerung im Bildungssektor konnte Lommer ebenfalls berichten. Wer sich einen detaillierten Überblick über das Qualifizierungsangebot des BLSV, seiner Bildungsakademie und der Bayerischen Sportjugend verschaffen möchte, dem biete das neu konzipierte Online-Portal „QualiNET“ optimale Möglichkeiten. Lommer: „Das neue QualiNET ist benutzerfreundlich, interaktiv und übersichtlich.“

„Immer noch ein Erfolg“ ist Lommer zufolge das Freiwillige Soziale Jahr im Sport, das unter der Federführung der Bayerischen Sportjugend inzwischen in die elfte Runde geht: „Für jeden Verein lohnt sich der Einsatz eines FSJlers.“ Und im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) biete der BLSV nun auch Einsatzmöglichkeiten im Bereich des Umweltschutzes an.

Günther Lommer liegt das Thema Integration sehr am Herzen: „Ich freue mich, dass die Integration von ausländischen Mitbürgern, von behinderten und benachteiligten Menschen immer besser akzeptiert und vollzogen wird.“ Dazu beigetragen habe nicht nur das seit Jahrzehnten bewährte BLSV-Projekt „Integration durch Sport“, sondern auch die mittlerweile gute Zusammenarbeit verschiedener Sportfachverbände mit Behindertenorganisationen, -einrichtungen und -verbänden. „Es macht Mut, dass diese sensible Thematik heute einen festen Platz in unserer Gesellschaft eingenommen hat.“

Blick nach vorne: Die Weichen für die strategische Weiterführung der großen Verbandsziele „5 Millionen Mitglieder bis 2018“ und „Die Marke BLSV stärken“ habe das BLSV-Präsidium kürzlich bei einer Klausurtagung gestellt. „Der BLSV muss als Dienstleistungsleistungsunternehmen noch besser und moderner werden“, so Lommers Devise. Dabei sei eine engere Vernetzung zwischen der Zentrale, den Sportbezirken, den Sportfachverbänden, der Sportjugend und auch den Sportcamps „von größter Bedeutung“.

54. Sportfachverband im BLSV

Es gab auch einige Beschlüsse: Einstimmig genehmigten die Delegierten die BLSV-Finanzplanung 2014 für Eigen- und Staatsmittel, nachdem sie Jörg Ammon, Vizepräsident Finanzen, ausführlich erläutert hatte. Ein ebenfalls einstimmiges Votum gab es für den Antrag des Verbandsbeirates auf Erhebung von Gebühren für nicht online abgegebene Bestandsmeldungen und entsprechende Ergänzung in der Finanzordnung des Verbandes. So fallen für Vereine, die ihre Daten nicht online übermitteln, ab 2014 folgende gestaffelte Verwaltungsgebühren an: 1 % der Verbandsabgaben in 2014, 3 % in 2015 und 5 % in 2016 (Mindestbeitrag ist jeweils 10 Euro). Und mit großer Mehrheit (18 Gegenstimmen) bestätigte der Verbandsausschuss die bereits vom Präsidium beschlossene Aufnahme des Einradverbandes Bayern als 54. Sportfachverband im BLSV – ebenfalls eine Höchstmarke.

Quelle: www.blsv.de