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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Hamburg/Stockholm (SID) Das Olympia-Ticket für den deutschen Paarlauf ist gesichert, aber wer wird es bekommen? Olympiasiegerin Aljona Savchenko scharrt schon mit den Kufen, braucht aber Sponsoren und müsste ihren Partner Bruno Massot noch überreden

Aljona Savchenko sprach gewohnt leise, inhaltlich aber stieß sie als Expertin in der ARD einen Hilfeschrei aus. „Ich würde es gerne machen, aber der Wille alleine reicht nicht zu einem Comeback. Und alleine zu kämpfen, macht keinen Sinn. Wir haben keine Sponsoren, das fehlt uns“, sagte die Paarlauf-Olympiasiegerin fast schon verzweifelt.

Aus dem heimischen Oberstdorf konnte die sechsmalige Weltmeisterin verfolgen, wie die beiden Berliner Annika Hocke und Robert Kunkel mit Rang 13 bei den Weltmeisterschaften in Stockholm gleich im ersten Anlauf der Deutschen Eislauf-Union (DEU) einen festen Startplatz für die olympische Paarlauf-Konkurrenz 2022 in Peking sicherten.

Damit ist das interne Rennen ab sofort eröffnet. Savchenko scharrt ungeachtet ihrer mittlerweile 37 Jahre mit den Kufen und träumt immer noch ein bisschen von ihrer sechsten Olympiateilnahme. Aber, und das ist das größte Problem: Ihr Partner Bruno Massot hat eigentlich mit seiner aktiven Karriere abgeschlossen, auch aus gesundheitlichen Gründen.

Die gebürtige Ukrainerin weiß, dass ein Comeback nur an der Seite des auch schon 32-Jährigen möglich ist: „Alleine laufen kann ich ja nicht, und mit einem anderen Partner wäre es Quatsch.“ Denn ein etwaiger Ersatz für den gebürtigen Franzosen müsste im Hinblick auf Olympia nicht nur auf dessen Level laufen, er müsste auch einen deutschen Pass besitzen.

Sollte sich aber tatsächlich ein potenzieller Geldgeber bei Savchenko im Allgäu melden, wäre ein Comeback keine blanke Utopie, auch wenn die beiden Ex-Weltmeister mittlerweile jeweils eine Familie gegründet haben und ins Trainergeschäft eingestiegen sind. Massot lebt in der Schweiz.

Sportlich wäre ein spannender Dreikampf um den olympischen Startplatz programmiert. Denn mit ihrem weitgehend gelungenen gemeinsamen WM-Debüt in der Globen-Arena meldeten Hocke und Kunkel durchaus ihre Ansprüche an.

Und auch die letztjährigen EM-Fünften Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert (Berlin), die verletzungsbedingt in der schwedischen Hauptstadt nicht an den Start gingen, sind ernsthafte Olympiakandidaten. „Wir wissen natürlich, dass wir noch viel weiterarbeiten müssen“, sagte Kunkel in Stockholm.

Denn die Maßstäbe, auch für die olympische Medaillenentscheidung im kommenden Jahr, setzten andere Paare. Die neuen Weltmeister Anastasia Mischina und Alexander Galljamow aus Russland beispielsweise oder auch die zweitplatzierten Chinesen Sui Wenjing und Han Cong. Und die hätten schon 2018 in Pyeongchang Savchenko/Massot fast den Olympiasieg weggeschnappt…