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November 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Sakhir (SID) Sein erstes Auto in der Formel 1 gibt keine guten Ergebnisse her. Davon könnte Mick Schumacher aber sogar profitieren.

Mit seinem neuen Leben am Ende des Feldes kommt Mick Schumacher ganz gut zurecht. „Ich kann nicht erwarten, in die Formel 1 zu kommen und direkt in den Top Fünf mitzufahren“, sagte der Debütant nach seinem guten Einstand beim Großen Preis von Bahrain, „auch wenn ich das natürlich gerne tun würde.“

Nach den Meistertiteln in der Formel 3 und der Formel 2 bringt der Sprung in die Königsklasse in jeder Hinsicht einen harten Schnitt für den 22-Jährigen. Das Haas-Team hat ein schwaches Auto, momentan das schwächste im Feld, und daran wird sich auch nicht viel ändern in diesem Jahr – das sagt sogar Teamchef Günther Steiner.

„Natürlich“, so Schumacher, „bin ich das aus der Formel 2 nicht gewohnt. Aber wir wussten ja von vornherein, dass das der Fall sein wird.“ Denn die wenigen Ressourcen des US-Rennstalls fließen zum großen Teil in die Entwicklung für 2022, wenn alle Teams neue Autos bauen müssen und dabei für alle der neue Budgetdeckel gilt. Es ist die Chance, aus wenig viel zu machen, da kann eine Saison wie diese schon mal geopfert werden.

„Wir versuchen hier etwas aufzubauen, was in der Zukunft stehen bleiben kann“, sagt Schumacher, „und für mich ist es eine Lernphase.“ Die fing in Bahrain durchaus vielversprechend an, auch wenn am Ende der 16. und damit letzte Platz stand. Mehr ging eben nicht.

Mit dem schwer beherrschbaren Boliden kam Schumacher allerdings gut zurecht, durchgehend besser als sein Teamkollege Nikita Masepin auch. Und, so berichtete Steiner, er bewahrte in hektischen Momenten die Ruhe. Schumacher sei „sehr selbstsicher“, sagt der Teamchef, „als ob er es schon seit fünf Jahren machen würde.“

Das allein ist durchaus bemerkenswert, weil dieses erste Rennen wenig mit einem normalen Debüt zu tun hatte. Seit Wochen war Schumacher ein gefragter Mann, in Bahrain ging es nun genau so weiter: 30 Jahre nach dem Debüt von Rekordweltmeister Michael Schumacher startet auch dessen Sohn erstmals in der Formel 1 – diese Geschichte wollte die ganze Motorsport-Welt hören.

Daraus könnten Schwierigkeiten entstehen, diesen Gedanken formulierte nicht nur Franz Tost, Chef beim Konkurrenz-Team AlphaTauri. „Mick hat den Nachteil, dass er Schumacher heißt“, sagte der Österreicher im „AvD Motor & Sport Magazin“ auf Sport1: „Dadurch ist die Erwartungshaltung viel größer.“ Damit alles klappt, müsse dieser Druck „von ihm abprallen“.

Und dabei könnte sogar helfen, dass Schumacher bei Haas erstmal ziemlich beschränkte Möglichkeiten hat. Große Ergebnisse sind nicht möglich, und das weiß eigentlich jeder. „Wir versuchen, das Auto dahin zu entwickeln, dass wir mit den Williams kämpfen können“, sagte Schumacher, das wäre schon ein Erfolg in diesem Jahr.

Wenn sich also die erste Aufregung darüber gelegt hat, dass da jetzt wieder ein Schumacher in der Formel 1 fährt, kann der Neuling vielleicht ganz in Ruhe das tun, was man in einer Debütsaison tun sollte. „Lernen, Lernen, Lernen“, sagt Steiner, „um bei den nächsten Rennen nicht mehr denken zu müssen, sondern automatisch zu machen.“