Detroit/Köln (SID) Mit seinem sechsten Touchdown hat Amon-Ra St. Brown den „deutschen Rekord“ am Ende der NFL-Hauptrunde ausgebaut und das Duell gegen seinen Bruder gewonnen. Der Rookie zeigte eine starke Saison, auch wenn seine Detroit Lions ganze drei Siege holten.
Am Ende einer unvergesslichen Saison verdiente sich Amon-Ra St. Brown bei den Detroit Lions das wohl größtmögliche Lob. „Der Junge ist besser als Gold“, sagte Headcoach Dan Campbell nach dem 37:30 zum Ende der NFL-Hauptrunde gegen die Green Bay Packers und verneigte sich tief vor seinem Rekordmann.
Footballprofi St. Brown (22), der im letzten Einsatz als Rookie auch noch das Duell gegen seinen älteren Bruder Equanimeous (25) gewann, hat schon im ersten Jahr Starpotenzial gezeigt. Ihm gelang bereits der sechste Touchdown, zuvor hatte es kein Spieler mit deutschem Pass mehr als einmal in die Endzone geschafft.
„Das erste Kapitel ist geschrieben“, teilte St. Brown bei Instagram mit: „Das war meine mit Abstand denkwürdigste Footballsaison. Ich hoffe, ich habe der Stadt Detroit etwas gegeben, auf das sie sich jeden Sonntag freuen kann.“ Darunter setzte der Passfänger die Formulierung „irgendein Viertrundenpick“, der Wide Receiver war im Draft erst an Position 112 ausgewählt worden.
Trotz seiner starken Leistungen holte Detroit nur drei Siege, das Rennen um einen Play-off-Platz hatte die Franchise schon vor Wochen verloren. Ganz persönlich war das Jahr für den Newcomer aber ein Erfolg: St. Brown fing 90 Pässe für 912 Yards – Klubrekord. Bislang bester Rookie war Roy Williams 2004/05 gewesen (817).
St. Brown, im Dezember als Rookie des Monats ausgezeichnet, sei „explosiv, hart im Nehmen und klug“, sagte Campbell, „und solche Typen sind schwer zu finden. Ich bin froh, dass wir ihn haben. Die Konstanz ist da, das steht verdammt noch mal fest.“
Auf der Tribüne verfolgten der Vater John und die Mutter Miriam in Detroit das Treiben der Söhne, beide trugen wie beim ersten Bruderduell im September Trikots, die aus den Shirts beider Teams zusammengenäht waren. Zwar geht die Saison für Equanimeous und die Packers als Sieger der NFC North weiter, ähnlich viel Staub aufgewirbelt wie der „Kleine“ hat der erfahrenere Profi in der NFL aber bislang nicht annähernd.