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Dezember 2024

Landessportbünde

Skitouren gehen boomt – nicht nur abseits der Piste, sondern auch auf der Piste. Immer mehr Skifahrer und Skifahrerinnen suchen und finden ihr Glück beim Tourengehen. Zur Grundausstattung gehören neben speziellen Skiern, Schuhen und Stöcken zum Skitouren gehen auch und eine LVS-Ausrüstung. Das Skitouren-ABC von DSV aktiv gibt weitere Tipps, damit die Skitour ein voller Genuss wird.

A wie Ausrüstung

Skitourengeher brauchen eine spezielle Ausrüstung, die sich von einer herkömmlichen Skiausrüstung unterscheidet. Tourenskier sind in der Regel leichter und verfügen über eine spezielle Bindung. Diese kann im Bereich der Ferse aufgestellt werden. Dies erleichtert den Aufstieg, genauso wie die aufziehbaren Steigfelle aus Synthetik oder Naturhaar. Beim Gehen mit Ski und Steigfellen bewegt sich der Tourengeher gleichmäßig in einer Art Diagonalschritt. Bei eisigen Bedingungen hilft der Einsatz eines Harscheisens. Die Experten vom BACKLINE Magazin haben die neusten Tourenski getestet. Wer sich überlegt, in dieser Saison ein Touren-Modell zu kaufen, findet hier Hinweise und Empfehlungen. Tipp für Einsteiger: Ausrüstung erste einmal im Sportfachhandel oder Skigebiet ausleihen und ausprobieren.

B wie Biwaksack

Der Biwaksack darf im Rucksack von Skitourengehern nicht fehlen. Er hilft vor allem in Notlagen und bei Unfällen. Mit dem Biwacksack können Verletzte vor dem Auskühlen geschützt werden. Außerdem kann er beim Abtransport eines Verletzten hilfreich sein.

C wie Creme

Bei einer Skitour ist die Sonne nicht zu unterschätzen. Gerade in höheren Lagen ist die Strahlungsintensität deutlich höher. Wer stundenlang bergauf steigt, sollte sich schon vor dem Start Gesicht, Nacken, Ohrläppchen und Handrücken gut eincremen. Ins Gepäck gehört eine wasserfeste Sonnencreme mit höchstem Schutzfaktor und ein Lippenpflegestift mit pflanzlichen Wachsen oder Ölen.

D wie DSV Skiversicherung

Zur Sicherheit beim Tourengehen gehört auch, für den Fall der Fälle vorzusorgen. Eine DSV aktiv-Mitgliedschaft inklusive Skiversicherung ist für jeden Skitourengeher sinnvoll. Sie greift unter anderem bei Unfall und Krankheit sowie bei Schäden an Ski, Schuhen, Fellen und Helm. Mehr Informationen finden Sie hier.

E wie Erste Hilfe Set

Eine Skitour birgt immer Risiken. Lawinenabgänge, Stürze, Verletzungen, Erschöpfung – Skitourengeher sollten in der Lage sein, Erste-Hilfe für Mitglieder der Gruppe zu leisten. In den Rucksack gehört ein Erste Hilfe Set mit Alu-Rettungsdecke, Pflaster, Verband, Dreiecktuch, Tape und eine kleine Notfallapotheke.

F wie Flüssigkeit

In Höhenlagen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Um den Verlust auszugleichen, sollten Skitourengeher vor und während der Tour viel trinken. Besonders geeignet sind Mineralwasser und Fruchtsaftschorlen. Eine Thermoskanne mit heißem Kräuter- oder Früchtetee gehört mit in den Rucksack. Das hält warm auf der Tour.

G wie Gefahrenpotenzial beim Pistengehen

Immer beliebter wird seit einigen Jahren auch das Pistengehen. Es stellt eine sichere Alternative zur Tour im freien Gelände dar. Doch das Aufeinandertreffen von Skifahrern und Pistengehern bringt Gefahren mit sich. Besondere Vorsicht ist bei Kuppen geboten, die das gesamte Sichtfeld des Skifahrers einschränken, ebenso beim Queren der Pisten. Generell sind Querungen in unübersichtlichen Bereichen zu vermeiden. Von Begehungen gesperrter Pisten ist ganz abzusehen! Um Konflikte und Unfälle zu vermeiden, steigen Tourengeher grundsätzlich nur am Rand eines Hanges auf (FIS-Regel Nr. 7).

H wie Skihelm

Ein Skihelm ist bei einer Skitour ein Muss, vor allem bei der Abfahrt. Der Aufprall auf einem Felsen kann schwerwiegende Kopfverletzungen verursachen. Solche Risiken gilt es durch einen Helm zu vermeiden. Wichtig ist, dass der Helm optimal sitzt, gut durchlüftet ist, warmhält und der Sicherheitsverschluss geschlossen ist. Beim Aufstieg kann er in einem Netz am Rucksack getragen werden. Das macht Platz für anderes.

K wie Karten

Skitourengeher nutzen zur Orientierung und Planung GPS-Gerät und auch Apps auf dem Handy. Nicht zu unterschätzen ist aber die klassische topografische Karte. Sie hilft bei der Vorbereitung für die Tour, gibt Auskunft über das Höhenprofil, Länge der Strecke etc. Außerdem braucht die Karte aus Papier keinen Strom und gehört deswegen zur Sicherheit mit in den Rucksack. Zusätzlich zur Karte kann auf der Tour auch das Handy für die Orientierung (GPS) herangezogen werden. In den Stores finden sich zahlreiche App-Angebote, die bei der Skitouren-Planung helfen können.

L wie Lawinenlagebericht

Der Lawinenlagebericht ist für Skitourengeher das, was dem Börsenmakler seine Kurse sind. Ohne Wissen um die aktuelle Warnstufe geht keiner auf Tour. Das Studieren des Lawinenlageberichts und der Wettervorhersagen gehört zum Pflichtprogramm. Tagesaktuelle Informationen gibt der Lawinenwarndienst Bayern für die Bayerischen Alpen heraus. In zertifizierten Skigebieten hängt der Bericht auch an den Kassenhäuschen aus.

M wie Mütze

Eine Mütze darf bei einer Skitour nie fehlen. Alternativ geht auch ein anderer Kopfschutz, wie zum Beispiel ein Stirnband oder Multifunktionstuch, das auch als Halswärmer genutzt werden kann.

N – Notfallausrüstung

Nie ohne LVS-Gerät, Lawinenschaufel und Sonde auf Tour gehen. Die Notfallausrüstung gehört als Grundausstattung in jeden Rucksack. Wichtig: Das LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät) wird vor Beginn der Skitour gecheckt und während der Tour immer eingeschaltet am Körper getragen. Kommt es zum Notfall, muss jeder Handgriff sitzen. Wer sich mit LVS-Gerät, Sonde und Schaufel auskennt, kann Leben retten. Tipp: Vor der ersten Tour unbedingt die Batterien des LVS-Geräts checken und am besten ersetzen. Bei neueren Geräten zudem prüfen, ob die aktuelle Firmware auf dem LVS-Gerät installiert ist.

O wie Ohrstöpsel

Wer mehrere Tage auf Skitour ist und die Nacht auf Berghütten verbringt, darf sie nicht vergessen: die Ohrstöpsel. In Mehrbettzimmern oder im Lager auf der Berghütte kann es nachts ganz schön laut werden. Ein erholsamer Schlaf ist aber wichtig, um fit für den nächsten Tourentag zu sein.

P wie Planung

Eine Skitour muss optimal geplant sein. Neben Erfahrung in den Bergen sind Wetterkenntnisse und Lawinenkunde nötig. Die gründliche Vorbereitung der Tour ist unabdingbar, denn abseits der gesicherten Pisten ist vermehrt mit alpinen Gefahren zu rechnen. Tipp: Nicht einfach morgens losgehen, sondern sich für die Planung der Skitour genügend Zeit nehmen. Vor Ort auch nochmals mit Einheimischen sprechen. Sie kennen die Region und die Bergwelt sehr gut.

R wie Rucksack

Fürs Skitourengehen braucht es den passenden Rucksack, an dem die Skier auch fixiert werden können. Schaufel, Sonde und Erste-Hilfe-Set sollten griffbereit im Rucksack liegen. Außerdem kommen Wechselwäsche, Brotzeit und Getränke sowie Handy und Kleinkram rein. Das ideale Volumen liegt zwischen 30 und 40 Liter. Empfehlenswert ist ein Lawinenrucksack mit Airbag-System.

S wie Spitzkehre

Ohne die Spitzkehre (Kickkehre) geht auf der Skitour gar nichts: Sie ist beim Aufstieg und einer Hangneigung ab 30 Grad unverzichtbar. Die Spitzkehre kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn das Gelände für Bögen zu steil ist. Wer die Spitzkehre beherrscht, spart bei der Richtungsänderung im steilen Gelände viel Kraft und Zeit. Skitouren-Neulinge sollten die Spitzkehren idealerweise in flacherem Gelände üben.

T wie Training

Egal, ob abseits der Piste oder am Rand: Wer Skitouren geht, braucht eine gute Kondition. Dazu gehören Kraft und Ausdauer. Die Grundlage lässt sich bereits im Sommertraining legen. Dabei helfen Ihnen auch die Videos von DSV aktiv. Nur wer fit und gesund ist, sollte auf eine Skitour gehen. Selbstüberschätzung kann schnell zu Unfällen führen und auch andere in Gefahr bringen.

U wie UV-Schutz für die Augen

Ein ausreichender Sonnenschutz für die Augen ist ein Muss! Eine gute Ski- und Gletscherbrille (Aufstieg) sind Pflicht. Sie halten UV-Strahlen ab und vermeidet starke Blendungen sowie Augenreizungen durch Fahrtwind oder Schneetreiben. Gute Skibrillen verfügen über ein großes Sichtfeld, eine Antibeschlag-Beschichtung, einen UV-Schutz vor Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern (Standard „UV-400″). Tipp: Beim Aufstieg die Skibrille nicht auf dem Kopf tragen, sondern trocken im Rucksack verstauen.

V wie Verpflegung

Neben ausreichend Flüssigkeit gehören auch eine Brotzeit, Energieriegel oder Gels mit auf die Tour. Letztere bringen schnelle Power, wenn die Energie nachlässt. Die Anstiege bei einer Skitour können nämlich anstrengend sein.

Y wie YouTube-Video

YouTube ist die größte Online-Videoplattform der Welt. Wer hier nach dem Begriff Skitouren sucht, findet Erklärvideos zur Planung, zum Material und vielem mehr. Für Einsteiger eine gute Infomöglichkeit. Der LVS-Geräte-Hersteller Ortovox bietet mit der kostenlosen Online-Plattform Safety Academy Lab Snow 16 Video-Tutorials rund ums Thema Skitouren gehen und Freeriden an.

Z wie Zwiebelprinzip

Sonne, Kälte, Schnee oder Sturm – auf einer Skitour sind alle Wetterlagen möglich. Dafür sollten Wintersportler gerüstet sein. Wichtig ist auch, dass die Kleidung zur Bewegung passt. Bewährt hat sich bei Skitouren das Zwiebelprinzip. Baselayer, Isolationsschicht und Wetterschutzschicht bieten für Aufstieg, Gipfelrast und Abfahrt die ideale Basis. Ins Gepäck gehören neben Wechsel-Wäsche nach dem Aufstieg auch eine warme Daunen- oder Primaloftjacke.

Quelle: www.ski-online.de