Johannesburg/Köln (SID) Nick Bachem gewinnt sein erstes Golf-Turnier in der Eliteklasse. Er ist 23 Jahre jung – und darf als Hoffnungsträger gelten.
Nick Bachem muss sich erstmal zurechtfinden in dieser Rolle. Eigentlich ist er ja der Neue in der ersten Liga des Golfsports, seit ein paar Wochen erst darf er gegen die Besten spielen – seit dem 26. März allerdings ist er nun auch ein Turniersieger.
„Ich kann noch nicht verstehen, was in den letzten Tagen passiert ist“, sagte der 23-Jährige, „es ist erst der Anfang meiner Karriere, also habe ich es so gut wie möglich genossen.“
Beim Turnier in Johannesburg gelang ein letztlich souveräner Sieg, dabei war es für Bachem gerade erst der zwölfte Start auf der DP World Tour, die früher European Tour hieß. Und doch hatte sich ein solcher Erfolg zuletzt bereits angedeutet, der Kölner darf als Hoffnungsträger gelten.
„Wir alle kennen Nicks Talent, aber dass es so schnell geht, damit konnte keiner planen“, sagte Peer Sengelhoff von Bachems Marienburger Golf-Club dem Kölner Stadt-Anzeiger. Sengelhoff ist auch NRW-Stützpunkttrainer, die Leistung seines Schützlings sei „irre und beeindruckend, wir werden jetzt in Ruhe die nächsten Schritte gehen“.
Bachem, der anders als ein Großteil der Profis nicht den Karriere-Schub durch ein US-College nutzte, sicherte sich durch diesen Sieg ein zweijähriges Startrecht auf der Tour. Eine wichtige Grundlage, die das Ankommen immens erleichtern kann. Auch die rund 235.000 Euro Preisgeld helfen zweifellos.
„Generell ist es immer noch ein Traum, überhaupt auf der Tour zu spielen“, sagt Bachem. Dabei zeigt er eine steile Lernkurve. Vor zwei Wochen bei den Kenya Open in Nairobi lag er noch zur Halbzeit auf dem zweiten Rang – und rutschte im weiteren Verlauf aus den Top 50.
Ein Trauma blieb nicht. Auch der generelle Aufschwung der deutschen Golfer helfe im Übrigen. Erst vor einem Monat etwa gewann sein Kumpel Marcel Siem in Neu-Delhi vor Yannick Paul.
Die Deutschen trainieren oft gemeinsam und messen sich, erzählte Bachem: „Und wenn man einen sieht, der ein Turnier gewinnt oder um den Sieg mitspielt, den man im Training noch geschlagen hat, dann glaubt man selbst, dass es möglich ist.“