Houston/Köln (SID) Erster deutscher NBA-Champion und nun erster Deutscher in der Hall of Fame. Dirk Nowitzki hat wirklich alle Auszeichnungen erhalten, die vorstellbar sind.
Als es klingelte, konnte Dirk Nowitzki nicht mehr stillsitzen. „Ich habe versucht, am Telefon ganz cool zu bleiben“, sagte die NBA-Legende zur Aufnahme in die Basketball Hall of Fame – doch Nowitzki scheiterte, denn er wusste vor dem Anruf, was kommt. Als erster Deutscher wird der Würzburger Mitglied der Ruhmeshalle in Springfield/Massachusetts, auch dieser Meilenstein ist erreicht.
„Das ist super cool“, sagte Nowitzki beim ESPN-Interview in seiner Wahlheimat Texas vor dem NRG Stadium in Houston, wo es derzeit im Rahmen der „March Madness“ um die Titel im College-Basketball geht. Die Begeisterung sei riesig, nicht nur bei ihm selbst. „Ich habe sofort meine Familie angerufen, und meine Mutter sagte: ‚Ich bin die Mutter eines Hall-of-Famers.‘ Da ging es richtig los.“
Gut vier Jahre nach seinem Rücktritt war Nowitzki auf die Kandidatenliste für die „Class of 23“ gekommen und schaffte es natürlich in den erlesenen Kreis. Neben dem NBA-Champion von 2011 wurden in Pau Gasol (Spanien) und Tony Parker (Frankreich) zwei weitere Europäer ausgewählt, dazu Dwyane Wade, Trainer-Ikone Gregg Popovich von den San Antonio Spurs und dessen frühere Assistentin Becky Hammon.
„Ich glaube, es gab ein paar Jungs, die uns ein bisschen den Weg geebnet haben. Schrempf, Kukoc, Petrovic. Dann kam die nächste Welle mit Pau, Tony und mir“, meinte Nowitzki: „Wenn wir dazu beitragen, das Spiel globaler zu machen und dabei einige Kinder zu inspirieren, lässt uns das natürlich sehr demütig werden.“
Nowitzki hat alles erreicht, holte als erster Deutscher den NBA-Titel, wurde (als erster Europäer) MVP der Saison (2006/07) und der Finalserie (2011). Die Dallas Mavericks bauten ihrem Helden ein Denkmal, zogen seine Rückennummer (41) aus dem Verkehr – später auch der Deutsche Basketball Bund (14). Dazu war Nowitzki der Fahnenträger bei der Olympia-Eröffnungsfeier in Peking 2008, selbstverständlich wurde der heute 44-Jährige auch als Deutschlands Sportler des Jahres ausgezeichnet.
Die feierliche Aufnahme in die Ruhmeshalle erfolgt erst im August. Dann steht der 14-malige Allstar wegen seiner besonderen Karriere mal wieder im Scheinwerferlicht. Vorerst allerdings wohl zum letzten Mal.