Ein seit Sommer vergangenen Jahres entwickeltes Positionspapier für die Umsetzung zur Inklusion im organisierten Sport im Bundesland Bremen wurde im März feierlich von Dieter Stumpe (Präsident des Landessportbundes Bremen e.V.), Sven Lange (Vorsitzender der Bremer Sportjugend), Hannelore Tempelmann (Vorsitzende des Behinderten Sportverbands Bremen), Reinhold Lorenz (Vorsitzender des Gehörlosen Sportverbands Bremen e.V.) und Ingelore Rosenkötter (Vorsitzende von Special Olympics Deutschland im Land Bremen e.V.) im „Kwadrat“ in den Räumlichkeiten der Werkstatt Bremen unterzeichnet. Der Vertragsunterzeichnung wohnten rund 60 Personen bei, darunter auch Bürgerschaftsabgeordnete von SPD und CDU sowie Sparkassen-Direktor Thomas Fürst.
Bereits im Dezember 2013 hatte die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes das „Positionspapier des DOSB und der dsj zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen“ unter dem Titel „Inklusion leben – Gemeinsam und gleichberechtigt Sport treiben“ verabschiedet. Darin wird u.a. auf die UN-Behindertenrechtskonvention Bezug genommen, die dazu aufruft, die „Umsetzung der Inklusion im organisierten Sport weiter voranzubringen“.
Im Bundesland Bremen haben sich der Landessportbund Bremen e.V., die Bremer Sportjugend, der Behinderten Sportverband Bremen, der Gehörlosen Sportverband Bremen e.V. und Special Olympics Deutschland im Land Bremen e.V. dieser gesellschaftlichen Herausforderung angenommen. Das jetzt gemeinsam von den genannten Verbänden entwickelte Positionspapier samt Handlungsempfehlungen soll ein erster Schritt zur Umsetzung von Inklusion im organisierten Sport im Lande Bremen sein, mit dem Ziel, eine gleichberechtigte Teilhabe am Sport von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zu gewährleisten.
In einer von Renate Jonas (LSB-Breitensportreferentin bis 2011) moderierten Talkrunde äußerte der Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer, die Hoffnung, dass der Vertrag zur Verstetigung des Inklusionsprozesses beitrage und die Integration in den Alltag der Sportvereine gelinge. Dazu seien auch besondere Fortbildungen für Übungsleiter/innen notwendig. Der Landesbehindertenbeauftragte Dr. Joachim Steinbrück betonte, dass neben baulichen vor allem die Barrieren in den Köpfen abgebaut werden müssten. Man dürfe vor dem Begriff „Inklusion“ nicht erschrecken. Er dankte dem Sport für das Positionspapier und verwies auf eine Anfrage seines niedersächsischen Kollegen, wo man noch nicht so weit sei.
Auch Dieter Stumpe unterstrich, dass Inklusion ein fester Bestandteil der Übungsleiter/innen-Ausbildung und der Prüfungen werden müsse; beim Abbau baulicher Barrieren erwarte er Unterstützung von der Kommune. Ingelore Rosenkötter sprach von einem wichtigen Signal für den Bremer Sport – das Positionspapier schlage eine Reihe, zum Teil schnell umsetzbarer Maßnahmen vor. Alle Redner/innen betonten die Notwendigkeit einer „einfachen Sprache“ im Zusammenhang mit Inklusion und waren sich einig, dass die Grundlagen für eine nachhaltige und erfolgreiche Inklusion bereits in der Schule gelegt werden müssten. Zur Unterstützung des Inklusionsprozesses ist die Schaffung von sieben hauptamtlichen Stellen (fünf in Bremen und zwei in Bremerhaven) geplant, die weitgehend durch Mittel des Versorgungsamts finanziert werden.
Quelle: www.lsb-bremen.de