Sydney/Hamburg (SID) Nach dem überraschenden Triumph beim United Cup fiebern Deutschlands Topspieler den Australian Open entgegen. An Selbstvertrauen dürfte es vor allem Alexander Zverev in Melbourne nicht mangeln.
Alexander Zverev und Angelique Kerber strahlten vor dem weltberühmten Panorama des Sydney Opera House gegen das ungemütliche Wetter an – die mächtige Trophäe des United Cup immer fest in den Händen.
Der unerwartete Triumph bei dem Teamevent war für den Olympiachampion und die dreimalige Grand-Slam-Siegerin gleichermaßen ein perfekter Start ins Tennis-Jahr 2024. Und ein großer Mutmacher vor dem Beginn der Australian Open am 14. Januar.
„Körperlich war es sicher ein sehr schwieriges Event“, sagte Zverev, der die Hauptlast schulterte und beim 2:1-Finalerfolg am Sonntag gegen Polen alles auf dem Platz ließ: „Aber diese Trophäe ist es allemal wert. Wir sind extrem glücklich darüber, als Team in der ersten Kalenderwoche einen Titel gewonnen zu haben.“ Auch Kerber wertete ihren Wiedereinstieg nach ihrer langen Babypause als geglückt. „Es hätte nicht besser laufen können“, sagte die 35-Jährige.
Die Auftritte und Resultate im Rahmen des United Cup bestätigten aber auch, dass die beiden deutschen Aushängeschilder aus völlig unterschiedlichen Ausgangspositionen beim ersten Jahreshighlight in Melbourne an den Start gehen. Kerber zeigte durchaus vielversprechende Ansätze, gewann aber letztlich nur eines von fünf Einzelmatches und muss schnell in den Flow kommen sowie auf eine gute Auslosung hoffen, um etwas reißen zu können.
„Ich weiß jetzt ein bisschen, wo ich vor dem ersten Grand Slam des Jahres stehe“, sagte die Turniersiegerin von 2016: „Für mich ist es jetzt sehr wichtig, dass ich mich gut erhole.“ Dann hoffe sie auf gute Matches, um so weit wie möglich zu kommen.
Das gilt auch für Zverev, der nicht zuletzt mit seinem Sieg gegen den Weltranglistenneunten Hubert Hurkacz ein Ausrufezeichen setzte. Er gewann vier seiner fünf Einzel, bestätigte eine starke körperliche Form und eine Selbstsicherheit, die ihm zu Beginn des vergangenen Jahres nach der schweren Knöchelverletzung noch völlig abging. Der Lohn ist ein Schritt nach vorne in der Weltrangliste auf Rang sechs. Mit dem Halbfinalisten von 2020, der nach dem Triumph in Sydney seine Teamkollegen noch mit Champagner besprühte, ist zu rechnen.
Auf den frischen Siegerfotos fehlte in Laura Siegemund eine weitere entscheidende Kraft für den Titelgewinn. Die Schwäbin, die im Mixed an der Seite von Zverev nicht nur im Finale entscheidend punktete, meldete sich bereits aus Adelaide, wo sie für den Feinschliff vor den Australian Open noch an den Start geht. Die 35-Jährige, die bei den WTA Finals im Doppel zum Ende des Jahres triumphierte, will in diesem Jahr weitere Topresultate folgen lassen.