Frankfurt/Main (SID) Nur noch zwei: Bayer Leverkusen steht kurz vor dem Eintrag in die Geschichtsbücher der Bundesliga. Doch vorher steht die Mission Triple im Blickpunkt.
Nach dem 32. Meilenstein ihrer einzigartigen Fabelsaison träumten die unbesiegbaren Meister weiter. „Es ist nah dran“, frohlockte Torhüter Lukas Hradecky nach dem furiosen 5:1 (2:1) bei Eintracht Frankfurt: „Es fehlen noch 180 Minuten, und dann könnte ich das meinen Enkeln und Enkelinnen immer weitererzählen.“ Stolpersteine für die perfekte Bundesliga-Saison bleiben nur noch zwei: Am Sonntag geht es nach Bochum und samstags darauf gegen Augsburg.
„Zwei Spiele mehr in der Bundesliga – unser Ziel ist klar. Wir werden es versuchen“, sagte Xabi Alonso. Als erstes Team in der Historie der deutschen Eliteklasse könnte Bayer die Saison ohne Niederlage beenden. Die Werkself wolle „etwas Spezielles erreichen“, betonte Granit Xhaka bei DAZN. Doch eins nach dem anderen, erst geht die Mission Triple weiter: Am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) geht es gegen die AS Rom ins Halbfinal-Rückspiel der Europa League.
„Wir wissen genau, wer als nächstes kommt. Da haben wir letztes Mal verloren, das ist uns bewusst. Wir haben eine Rechnung offen“, sagte Hradecky deutlich. Dabei kann Leverkusen nach dem 2:0 im Hinspiel auf die in Frankfurt geschonten Florian Wirtz und Adriano Grimaldo bauen. „Sie hatten in den letzten zwei Wochen kleine Beschwerden“, erklärte Alonso: „Wir wollten kein Risiko gehen. Sie werden ab Dienstag wieder trainieren.“
Insgesamt nahm der wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne sitzende Spanier gar acht Wechsel in seiner Startelf vor – und die fielen überhaupt nicht auf. Die Kaderbreite ist in der Crunchtime der Saison ein riesiger Pluspunkt. „Ich sehe jeden Tag, was die Jungs im Training machen. Ich mache mir keine Sorgen, wer linker Verteidiger oder rechter Stürmer ist. Es war eine fantastische Leistung von allen“, erzählte Hradecky.
Der Kantersieg in Frankfurt, das sage und schreibe 48. Pflichtspiel der Saison ohne Niederlage, war ein neuerlicher Ausweis der Leverkusener Extraklasse – inmitten der „römischen Woche“. Xhaka (12.), Patrik Schick (44.), Exequiel Palacios (58., Foulelfmeter), Jeremie Frimpong (77.) und Victor Boniface (89., Foulelfmeter) sorgten für den ersten Auswärtssieg am Main seit sechs Jahren.
Mit Co-Trainer Sebastian Parrilla an der Seitenlinie und Alonso auf der Tribüne nahm die Werkself die Eintracht mit einer brutalen Selbstverständlichkeit auseinander, leistete sich nur eine kurze Schwächephase vor der Pause. In der fiel auch der zwischenzeitlich Ausgleich von Hugo Ekitike (32.). Längst sei die perfekte Bundesliga-Saison „eine Extramotivation“, betonte Hradecky.
Doch auf die leichte Schulter dürfe die Mannschaft den Endspurt nicht nehmen. In Bochum warte „das nächste Brett. Bochum hat nun gewonnen, die wollen den Klassenerhalt klarmachen im Heimstadion“, so Hradecky: „Das wird auch eine Hausnummer.“ An gleicher Stelle hatte Bayer sein bislang letztes Pflichtspiel am 27. Mai 2023 verloren. Eine Wiederholung? Scheint derzeit unwahrscheinlich.