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Dezember 2024

Landessportbünde

Soll ich, oder soll ich nicht? Die Frage, ob man sich die Bergtour, die als nächstes geplant ist, zutrauen kann, lässt sich immer nur ganz individuell beantworten. Wer regelmäßig Höhenmeter sammelt, ist nach einer Wanderung, die als leicht oder mittelschwer bekannt ist, möglicherweise nicht ganz so ausgepowert wie jemand, der zwar regelmäßig 10-15 Kilometer marschiert, die aber im Flachen zurücklegt. Wie herausfordernd eine Tour ist, ist also immer ein subjektives Empfinden.

Ohne Wanderkarte geht nichts

Ein Blick hinein, um sich das Wegeprofil entlang der Route genauer anzusehen, ist vor jeder Tour ein Muss. Online-Tourenverzeichnisse können ebenfalls weiterhelfen. Meist finden sich hier auch zahlreiche Bilder verschiedener Teilabschnitte.

Wichtige Anhaltspunkte liefern vor allem die verschiedenen Schwierigkeitsgrade, in die Wander- und Bergwege unterteilt sind. Wie im Wintersport und bei der Pistenmarkierung reicht die Klassifizierung von blau (leicht) über rot (mittelschwer) bis schwarz (schwer).

Klassifizierung nicht überall einheitlich

Da die Einteilung nicht für das gesamte Alpengebiet gilt, sollten Bergsportler immer bestens darüber informiert sein, welche Farben länderspezifisch welchem Schwierigkeitsgrad entsprechen. So reicht die Skala in der Schweiz zum Beispiel von T1 bis T6, wobei Letztere die Schwierigste und – anders als in Deutschland – mit blau gekennzeichnet ist.

Wer demnächst im bayerischen Teil des Allgäus (Oberallgäu) oder ins österreichische Vorarlberg zum Wandern aufbricht, muss ebenfalls umdenken, denn auch hier gilt die Farbeinteilung der Schweiz. Blau markierte Wege sind somit besonders schwer.

Übrigens: Das Land Tirol mit seinen fünf Gletschern kennt ausschließlich zwei Farben: rot und schwarz.

Entlang der Senkrechten: Grate & (Kletter)Steige

Wer auf seiner Tour einen Grat überqueren muss, darf sich nicht nur auf besondere Ausblicke freuen, die sonst nur die Gipfel bereithalten. So mancher Bergrücken hat es nämlich in sich. Während die einen an Bergwiesen liegen, geht es bei anderen rechts und links extrem steil und felsig bergab. Nichts für schwache Nerven. Abstiegsmöglichkeiten gibt es so gut wie nie. Eine sehr gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ein hohes Maß an Konzentration sind hier Pflicht.
Schwierige Passagen sind zwar häufig mit Stahlseil gesichert. Jedoch nicht durchgehend, um die Gefahr eines Blitzeinschlags zu verringern. Wer sich solche Routen vornimmt, sollte sich mental nicht so schnell aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Im Zweifel: Lieber umdrehen. Während das auf einem Grat meist möglich ist, können Klettersteige immer nur in eine Richtung begangen werden.

Wann man es mit einem Klettersteig zu tun hat, ist auf den ersten Blick allerdings gar nicht so einfach zu unterscheiden. Schließlich gibt es auch eine Menge schwarzer Routen, die seilversichert sind.

Klettersteig oder Steig/Schwarzer Wanderweg?

Der wichtigste Unterschied: Klettersteige müssen jährlich überprüft werden – schwarze Berg- und Wanderwege nicht. Den Bau und die Reparatur von Klettersteigen übernehmen wegen der einzuhaltenden Richtlinien Firmen vom Fach, bei Wanderwegen meist Ehrenamtliche.

Wer eine Route einschlägt, die auch über einen Klettersteig führt, sollte neben der nötigen Ausrüstung wie Klettersteigset, Helm und Gurt wissen, wie man mit dem Equipment umgeht, einen Klettersteigkurs besucht haben oder sich an die Fersen eines versierten Bergführers heften.

Die wichtigsten Unterschiede von Steig und Klettersteig zusammengefasst
Klettersteig:

  • (meist) durchgehend seilversichert, alternativ dichte Abfolge seilversicherter Kletterstellen
  • Einstiegstafeln definieren in der Regel Beginn und Ende des Klettersteiges
  • Seilversicherungen sind optimal für die Nutzung mit Klettersteigset geeignet, in der Regel sichern sich Begeher durchgehend mit einem Klettersteigset
  • der Routenverlauf ist so, dass eine Wand klettertechnisch möglichst interessant überwunden wird
  • die Routen können meist nur im Aufstieg begangen werden (an manchen Klettersteigen gibt es „Notausstiege“)
  • Motto: „Der Weg ist das Ziel“

Steig – Schwarzer Bergweg:

  • nur an den schwierigsten / ausgesetzten Stellen seilversichert
  • seilversicherte und ungesicherte Kletterstellen sind eher ein „Kraxlabenteuer“ für anspruchsvolle Wanderer mit Routine, Erfahrung und entsprechender Fitness
  • Beginn und Ende des Steiges sind nicht ganz klar definiert
  • Begehung in beide Richtungen möglich
  • auf allen Wanderkarten eingezeichnet Motto:
  • „Der Weg führt zum Ziel“ (Gipfel, Berghütte)

Quelle: www.ski-online.de