Die Liste der Athletinnen und Athleten, die von der Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg gefördert wurden, ist lang. Und umfasst illustre Namen wie zum Beispiel die Olympiasiegerinnen Yemisi Ogunleye und Darja Varfolomeev. Mit einer klaren Geldanlagestrategie und strikten Regeln schafft es der Stiftungsvorstand jedes Jahr, eine individuell bestmögliche Förderung zu gewährleisten. Wie das klappt, erläutert Vorstandsmitglied Volker Zebandt, der für das Beteiligungsmanagement in der OBI-Gruppe verantwortlich zeichnet.
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Herr Zebandt, Sie sind quasi von Anfang an im Vorstand der Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg. Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Stiftung entwickelt?
Nachdem die Stiftung 2000 gegründet wurde, bin ich seit 2006 aktives Vorstandsmitglied und nicht nur aus meiner Sicht hat sich die Stiftung in dieser Zeit kontinuierlich positiv entwickelt. Ein für den Vorstand ganz wichtiges Signal, schließlich sind wir auf ein hohes Maß an Kontinuität bedacht, denn wir verantworten den Erhalt des Stiftungsvermögens und fördern im Rahmen unserer Mittel den Stiftungszweck.
Wie lässt sich eine positive Entwicklung aus Vorstandssicht denn gestalten?
Wir haben vor allem unsere Entscheidungsprozesse optimiert, sind in den Abstimmungen mit den Olympiastützpunkten und Landesfachverbänden professioneller geworden und haben uns den sich verändernden Bedürfnissen der Athletinnen und Athleten angepasst. So konnten und können wir weiterhin jederzeit individuell bestmögliche Förderung gewährleisten.
Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Stiftung OlympiaNachwuchs?
In erster Linie sind das die einzelnen Entscheidungen darüber, ob wir eine Förderung bewilligen können oder nicht. So schön es ist, wenn wir einem Antrag zustimmen, so schwierig ist jede Ablehnung. Maßgebend sind immer unsere Richtlinien, nach denen wir klare Förderkriterien definiert haben. Ebenfalls herausfordernd ist, dass wir uns strikt im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten bewegen müssen. Deshalb planen und kalkulieren wir sehr vorausschauend. Förderungen werden in der Regel für ein Jahr gewährt, die Entwicklung der Finanzmärkte und die davon direkt abhängigen Erträge aus angelegten Stiftungsmitteln sind jedoch schwer vorherzusagen. Wir müssen unser Stiftungsvermögen daher so anlegen, dass wir eine gleichmäßige Mindestrendite erzielen.
Wie haben Sie und Ihre Vorstandskollegen es geschafft, dass Sie trotz schwankender Wirtschaftslagen immer genügend Geld erwirtschaften konnten, damit Sie möglichst viele Nachwuchssportler unterstützen konnten?
Auch hier sind Kontinuität und ein klares Verständnis unserer Funktion als Vorstand entscheidend. Wir können immer nur die Mittel verteilen, die wir erzielen. Deshalb haben wir eine klare Anlagestrategie definiert, die sicherstellt, dass wir unsere Ziele erreichen. Unterstützt werden wir dabei von starken Partnern wie etwa unserer Bank und vertrauen auf deren professionelle Expertise.
Gab es ein Ereignis mit einem Stiftungsathleten, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Während der 18 Jahre ist mir einiges im Gedächtnis geblieben. Etwa wenn Stiftungsathletinnen und -athleten an den Olympischen oder Paralympischen Spielen teilnehmen. Und sogar Medaillen gewinnen! Mehr als sportliche Erfolge sind es aber die zum Teil bewegenden persönlichen Geschichten aus dem Alltag der Sportlerinnen und Sportler. Es ist beeindruckend, wie viel Zeit sie in ihren Sport investieren, aber auch, wieviel Geld sie und ihre Familien aufbringen müssen, um erfolgreich zu sein. Zum Teil noch recht junge Athletinnen und Athleten verlassen gar ihr schulisches und familiäres Umfeld, um sich in einem Sportinternat weiterzuentwickeln. Dazu gehört viel Mut, den ich persönlich sehr bewundere.
Wie kam es eigentlich dazu, dass sich die Firma OBI mit Sitz in Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen in Baden-Württemberg in der Stiftung engagiert?
OBI wurde zwar in Nordrhein-Westfalen gegründet und auch heute noch ist der Sitz unserer Firmenzentrale, die wir Store Support Center nennen, in Wermelskirchen. Aber wir betreiben viele unserer Märkte natürlich auch in Baden-Württemberg. Der Kontakt zwischen der Stiftung und OBI ergab sich, weil Manfred Maus, einer der Gründer von OBI, von seinem in Baden-Württemberg lebenden Bruder angesprochen und von der Idee zur Gründung einer Stiftung zur Förderung junger Sportlerinnen und Sportler begeistert wurde. Auch heute noch passt dieses Konzept perfekt zu unserer Mission, Menschen zu befähigen, ihre eigenen Wünsche zu verwirklichen. Und unser Selbstverständnis von der Befähigung unserer Kundinnen und Kunden können wir als Unterstützer der Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg im Sport fortsetzen.
Quelle: www.lsvbw.de