Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien (12. Juni bis 12. Juli) wird mit Sicherheit das spannendste Sportereignis des Jahres. Die besten Nationalmannschaften aller Kontinente machen sich nach einer harten Qualifikation bereit, um den Fußball-Olymp zu besteigen. Gastgeber Brasilien zählt wie immer zu den Top-Favoriten. Die Südamerikaner sind Rekord-Weltmeister und galten lange Zeit als das absolute Vorbild der anderen Nationen. Ob sie aber auch rekordverdächtige Ausrichter und Gastgeber sind, wird sich zeigen. Wer das Glück hatte, Tickets für eines oder mehrere der insgesamt 64 Spiele zu ergattern und deshalb eine Reise nach Brasilien plant, sollte ein paar Tipps der ARAG Experten beherzigen.
Einreise nach Brasilien
Seit Inkrafttreten des Abkommens zwischen der EU und Brasilien am 01. Oktober 2012 dürfen deutsche Staatsangehörige für touristische oder geschäftliche Zwecke visumfrei nach Brasilien einreisen und sich maximal drei Monate innerhalb eines Sechs-Monats-Zeitraums dort aufhalten. Für die Einreise reicht der Personalausweis aber nicht aus, man benötigt einen gültigen Reisepass! Sollten WM-Besucher jetzt noch keinen solchen Pass besitzen, reicht laut ARAG Experten auch ein vorläufiger Reisepass. Allerdings müssen die Reisedokumente bei Einreise mindestens weitere sechs Monate gültig sein. Kindereinträge im Reisepass eines Elternteils sind seit dem 26. Juni 2012 nicht mehr gültig. Jedes einreisende Kind benötigt daher ein eigenes Ausweisdokument!
Der brasilianische Zoll
Ein striktes Einfuhrverbot besteht für frische Nahrungsmittel, exportierte brasilianische Alkoholika und Drogen. Devisen dürfen unbegrenzt eingeführt werden. Allerdings müssen Beträge, die den Gegenwert von 10.000 R$ (brasilianischen Real, entspricht ca. 3250 Euro) übersteigen, unabhängig von Währung und Form, bei der Einreise deklariert werden. Detaillierte Einfuhrbestimmungen sind hier zu finden.
Vorsicht – hohe Kriminalitätsrate
Überfälle und Gewaltverbrechen sind in Brasilien leider nirgends völlig auszuschließen. Besonders Großstädte wie Belém, Recife, Salvador, Rio de Janeiro und São Paulo – also auch die Austragungsorte der WM – weisen hohe Kriminalitätsraten auf. Grundsätzlich ist Vorsicht angebracht, auch in als sicher geltenden Landes- oder Stadtteilen. Besonders betroffen sind Elendsviertel (Favelas), von deren Besuch die ARAG Experten dringend abraten. Diese Gebiete werden teilweise von Kriminellen kontrolliert, bewaffnete Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, sind nicht ungewöhnlich. Eine Häufung ist vor allem in weniger belebten Straßen der Innenstädte, an Stränden sowie auf Zubringerautobahnen zu den Flughäfen zu verzeichnen.
Während der Reise sollten Ausweispapiere nicht im Gepäck aufbewahrt werden. Am Zielort ist es empfehlenswert, Originale der Ausweispapiere im Safe des Hotels zu lassen und nur Kopien und eine Broschüre/Visitenkarte des Hotels mit sich zu führen. Verzichten Sie beim Straßenbummel auf (Mode-)Schmuck, nehmen Sie Geld und Wertsachen nur im erforderlichen Umfang mit und tragen sie diese verdeckt. Sollte es trotzdem zu einem Überfall kommen, sollte unter keinen Umständen Widerstand geleistet werden. Die oft unter Drogeneinfluss stehenden Täter sind in aller Regel bewaffnet und schrecken vor Gewaltanwendung auch aus nichtigem Anlass nicht zurück. Es ist daher ratsam, stets einen überschaubaren Geldbetrag zur widerstandslosen Herausgabe mitzuführen.
Brasilien im Auto
Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügt grundsätzlich das Mitführen des deutschen Führerscheins sowie des Reisepasses. Lediglich für die alten „grauen Lappen“ ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung vorgeschrieben. Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen Führerscheins mitzuführen. Für die Führerscheine der Klassen C, D und E ist zu beachten, dass in Brasilien ein Mindestalter des Führerscheininhabers von 21 Jahren verlangt wird. Laut ARAG Experten gilt für Fahrzeugführer in Brasilien absolutes Alkoholverbot!
Allgemeine Impfungen
Das Auswärtige Amt empfiehlt, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und ggf. auch gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR) sowie Influenza. Als Reise-Impfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen.
Impfschutz gegen Gelbfieber
Brasilien verlangt bei der Einreise keinen Nachweis einer Gelbfieber-Impfung. Dennoch wird die Impfung allen Reisenden dringend empfohlen, bevor sie in Brasilien in ein Gebiet reisen, in dem Gelbfieber vorkommt. Die Impfung ist nicht erforderlich, wenn lediglich die Küstenstädte Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife und Fortaleza besucht werden.