Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) freut sich über einen Zuschauerrekord in der 3. Liga. Laut Verband strömten am letzten März-Wochenende 150.413 Fans zu den Partien des 30. Spieltags in die Stadien. Die bisherige Bestmarke der Liga-Geschichte – 134.170 Zuschauer am zweiten Spieltag der laufenden Saison im August 2024 – wurde damit weit übertroffen. Die größte Kulisse (30.267 Besucher) sah den Sieg von Spitzenreiter Dynamo Dresden gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:0). Insgesamt ist die 3. Liga auf dem Weg, erstmals die Marke von vier Millionen Zuschauern in einer Saison zu übertreffen.
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Die Anfrage von RB Leipzig kam für Zsolt Löw völlig überraschend. „Meine Frau hat vor sechs, sieben Wochen das Wochenende für die Familie geblockt – wegen eines 50. Geburtstages eines Freundes. Wir hatten noch gar nicht anfangen zu feiern, und dann kam das Telefonat mit Marcel Schäfer“, so der neue Interimstrainer. Am 30. März hatte Löw Marco Rose beerbt, nachdem in der Bundesliga die Teilnahme der Leipziger an der Champions League in immer größere Gefahr geraten war. Sein Debüt gab der gebürtige Ungar am 2. April im Halbfinale des DFB-Pokals beim VfB Stuttgart – allerdings ohne Erfolg. „Das Telefonat hat mich unerwartet getroffen“, erzählte Löw weiter: „Und der Geburtstag war dann am Arsch. Vier Stunden lang kam ein Anruf nach dem anderen. Bis neun oder zehn Uhr haben wir mit unterschiedlichen Personen diskutiert. Dann haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen.“
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Angesichts der Budgetkürzung von fast einer halben Million Euro hat der Deutsche Judo-Bund reagiert und neben Einsparungen im Bereich Leistungssport auch eine Verkleinerung seines Führungsspitze bekannt gegeben. Am 01. April rückte Johannes Karsch in den Vorstand und wird den DJB künftig gemeinsam mit Michael Bazynski als Doppelspitze führen. „Zum einen haben wir in den letzten Jahren enorme Kostensteigerungen erfahren, zum anderen müssen wir nun mit erheblich weniger Fördermitteln auskommen“, sagt Verbandspräsident Thomas Schynol: „Nach der Trennung von Frank Doetsch und dem Abschied von Malte Geppert zu Beginn des Jahres wird der DJB aktuell nur eine der beiden Stellen nachbesetzen.“ Der DJB muss mit 486.000 Euro weniger Fördergeld auskommen. Dabei muss der vom früheren Frauen-Bundestrainer Bazynski verantwortete Leistungssport mit Einsparungen nahe der 200.000 Euro für die laufende Saison planen. Der DJB gehört zu den deutschen Fachverbänden, die besonders von Mittelkürzungen durch den Bund betroffen sind. Unter anderem auch der Deutsche Leichtathletik-Verband und der Deutsche Badminton-Verband müssen künftig mit empfindlichen reduzierten Mitteln um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit kämpfen.
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Die olympische Traditionssportart Boxen wird 2028 zum Programm der Sommerspiele in Los Angeles gehören. Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) stimmten bei der 144. Vollversammlung im griechischen Costa Navarino Ende März einstimmig einem entsprechenden Beschluss der Exekutive um den im Juni ausscheidenden Präsidenten Thomas Bach zu. „Den Sport wollten wir immer im Programm haben“, betonte Bach. Boxen hatte jedoch lange auf der Kippe gestanden, weil der aus Russland gelenkte Amateur-Weltverband IBA sich vor Jahren schon mit dem IOC überworfen hatte und 2023 wegen zahlreicher Verfehlungen ausgeschlossen wurde. Das IOC hatte Ende Februar den vor zwei Jahren gegründeten Amateur-Weltverband World Boxing „vorläufig als internationalen Verband innerhalb der olympischen Bewegung“ anerkannt und damit die Weichen gestellt. Nur Boxer aus Nationen, die zu World Boxing gehören, können an L.A. 2028 teilnehmen, stellte das IOC klar. Mehr als 80 nationale Verbände von fünf Kontinenten haben sich inzwischen World Boxing angeschlossen, darunter der Deutsche Boxsport-Verband (DBV).
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Der Streit um „unangemessene Sprache“ im Motorsport hält auch die Rallye-WM (WRC) in Atem. Bei der Rallye Kenia riefen die WRC-Piloten einen Interview-Boykott aus, direkt nach der Zieleinfahrt wollen sie bis auf Weiteres „schweigen oder in ihrer Muttersprache“ antworten, wie die Fahrergewerkschaft World Rallye Drivers Alliance (WoRDA) mitteilte. Auch in der Formel 1 hatte es bereits 2024 eine hitzige Debatte um die strengen Sprachvorschriften des Automobil-Weltverbands FIA gegeben. Weil der „Adrenalinspiegel am Ende der Etappe ziemlich hoch“ sei, wollen die Rallye-Fahrer vorerst keine Kommentare vor den TV-Kameras abgeben, sagte Ott Tänak, WRC-Champion von 2019.