SID 9: Sportler des Jahres: Große Party, große Ziele

Leo Neugebauer, Franziska Preuß und die Basketballer wurden bei der Sportler-des-Jahres-Gala in Baden-Baden für ihr furioses Jahr belohnt – und blicken nun umso ehrgeiziger in die Zukunft.

Baden-Baden (SID) Leo Neugebauer schwang an der Seite von Vater Terence die Hüften, auch die Basketball-Nationalspieler des FC Bayern um Leon Kratzer und Justus Hollatz mischten sich nach der beinahe verpassten Sause unter das Party-Volk im Kurhaus von Baden-Baden. Franziska Preuß jedoch genoss ihre Auszeichnung zur Sportlerin des Jahres lieber in einem Hotel in den französischen Bergen. Auf die Reise in die Kurstadt verzichtete die Biathletin am Sonntagabend schweren Herzens. Bloß kein Stress im Olympia-Winter! Denn in wenigen Wochen hat Preuß Großes vor. 

Am Mittag noch war Preuß im Massenstart beim Weltcup in Le Grand Bornand auf Rang sechs gelaufen, am Abend wurde sie zu der ZDF-Gala ins Kurhaus zugeschaltet. „Es ist wirklich etwas Besonderes“, sagte die 31-Jährige über ihre Auszeichnung, mit der sie für ihren Sieg im Gesamtweltcup sowie WM-Gold in der Verfolgung in der vergangenen Saison belohnt wurde. „Ich hoffe, wir haben diesen Winter auch noch etwas zu feiern.“

Bei den Winterspielen in Norditalien im Februar peilt Preuß ihre erste olympische Einzelmedaille an. Dem Saison-Highlight ordnet sie alles unter – zumal sie kürzlich erst von einer Grippe und einer Corona-Infektion ausgebremst worden war.

Neugebauer und die Delegation der deutschen Basketball-Nationalmannschaft hingegen feierten ihre Auszeichnungen zum Sportler beziehungsweise zur Mannschaft des Jahres ausgelassen auf dem Tanzparkett. Wobei es die Basketball-Profis des FC Bayern erst auf den allerletzten Drücker zur Gala geschafft hatten – zuvor waren Kratzer, Hollatz sowie Johannes Voigtmann, Andreas Obst und Oscar da Silva noch in der Bundesliga bei den Telekom Baskets Bonn im Einsatz gewesen. Ein eigens organisiertes Flugzeug hatte die Spieler innerhalb von 25 Minuten von Köln nach Baden-Baden gebracht.

„Das ist ein sehr cooler Preis“, sagte Voigtmann dem SID nach der Punktlandung, „das nach 2023 nochmal geschafft zu haben, ist etwas sehr Tolles.“ Damals war das Team für den WM-Titel belohnt worden, im September kürte sich die Auswahl auch zum Europameister. Das nächste große Turnier ist die Weltmeisterschaft 2027 in Katar. „Wir wollen erneut gewinnen“, kündigte Erfolgscoach Àlex Mumbrú an. 

Neuen Zielen blickte auch Neugebauer entgegen. Bei der WM in Tokio war der Zehnkämpfer vor rund drei Monaten zum neuen Weltmeister und König der Athleten aufgestiegen. Sind nun bald die 9000 Punkte fällig? „Ich glaube, das ist auf jeden Fall machbar“, sagte der 25-Jährige. Noch wichtiger sei ihm im kommenden Jahr aber, nach WM-Gold auch den Titel bei der Europameisterschaft abzuräumen. 

Die Auszeichnung zum Sportler des Jahres fühle sich an „wie ein Traum“, frohlockte Neugebauer. Doch wie für Preuß und die Basketballer dient der Preis auch ihm vor allem als Motivationsschub auf dem Weg zu neuen Erfolgen.