Köln-Frechen (pps) Am 1. August 2013 startete das Fußball-Leistungszentrum Frechen (FLZ) für Sportler mit geistiger Behinderung. Es bietet erstmals in Deutschland jungen Fußball-Talenten die Möglichkeit, nach dem Vorbild der Leistungszentren der Fußball-Bundesliga-Vereine professionell zu trainieren – in Form ihrer Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Damit erhalten Sportler mit einer geistigen Behinderung die gleichen Entwicklungschancen, wie sie Fußball-Talente ohne Einschränkung bereits bundesweit haben.
Die Gold-Kraemer-Stiftung betreibt an ihrem Sitz in Frechen-Buschbell das FLZ mit der Absicht, jungen Menschen mit geistiger Behinderung eine Berufsperspektive im Fußball-Leistungsbereich anbieten zu können. Das FLZ hat namhafte Unterstützer aus der Fußballbundesliga: Markus Ritterbach, Vorstand des 1. FC Köln, Michael Reschke, Teammanager der Profimannschaft von Bayer Leverkusen und Rainer Calmund helfen beim Aufbau des Leistungszentrums.
Nach dem Leitsatz „Trainieren wie die Profis“ sind in Frechen Top-Bedingungen aufgebaut worden:
- Professionelles Trainerteam
- Neue Sportstätten vor Ort
- Nutzung der Infrastrukturen des 1. FC Köln als Projekt-Partner vor Ort
- Tägliche Trainingseinheiten
- Umfangreiche schulische und berufliche Qualifizierungsprogramme
- Wissenschaftliche Begleitung durch das Forschungsinstitut für Inklusion durch Sport und Bewegung, FiBS, ein Institut der Gold-Kraemer-Stiftung, der Deutschen Sporthochschule Köln und der Lebenshilfe NRW
- Wohnen am Standort des FLZ in Frechen Buschbell
Die sportliche Leitung des FLZ Frechen hat Willi Breuer, ehemaliger Nationaltrainer der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der INAS FID 2006 in Deutschland, der Fußball-Weltmeisterschaft für Fußballer mit geistiger Behinderung. „Langfristig werden wir bis zu 24 Teilnehmer im FLZ fördern. Unser Ziel ist der Aufbau eines wettbewerbsfähigen Kaders, der den Fußballern neben der festen Teilnahme am Fußball-Liga-Betrieb auch die Chance eröffnet, sich für die Deutsche Nationalmannschaft zu empfehlen“, so Breuer, der zur Zeit auch die 1. Fußball-Frauenmannschaft des 1. FC Köln trainiert.
Im FLZ finden junge Menschen mit geistiger Behinderung ein kombiniertes Angebot aus Ausbildung, Training und pädagogischer Unterstützung. Dies bietet ihnen die Möglichkeit, Fußball als beruflichen Leistungssport in Form einer Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen auszuüben. Basis für dieses Angebot ist die Kooperation mit den Partnern Landschaftsverband Rheinland (LVR), der Bundesagentur für Arbeit und den Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH. Hier erhalten die Teilnehmer neben ihrer sportlichen Ausbildung auch Einblicke in andere Berufsfelder. Ziel ist es, dass sie nach ihrer Fußball-Karriere auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können – oder auf Wunsch ihre Arbeit in der Werkstatt an einem anderen Ort mit einem neuen beruflichen Schwerpunkt fortsetzen können.
Das FLZ Frechen startete am 1. August zunächst mit einer Männer-Mannschaft (Foto: einer der Teilnehmer, Eric Cybulski, beim Warmmachen). Ein Angebot für Frauen ist in Planung.