Der Sport in Rheinland-Pfalz ist nach wie vor eine wichtige gesellschaftliche Größe und verfügt über eine starke Vereinsbasis – das zeigt die aktuelle Statistik des Landessportbundes (LSB), in der alle Vereinsmitgliedschaften im Jahr 2014 erfasst sind. In den 6.281 Vereinen in Rheinland-Pfalz gibt es 1.439.927 Sporttreibende – das heißt, mehr als ein Drittel der Rheinland-Pfälzer ist Mitglied in einem Sportverein. „Die Bereitschaft der Rheinland-Pfälzer, sich in einem Verein zu engagieren, ist nach wie vor sehr groß“, freut sich LSB-Präsidentin Karin Augustin.
1.439.927 Mitglieder in 6.281 Vereinen
Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang um knapp 0,9 Prozent (-13.013) bei den Vereinsmitgliedern zu vermelden. Allerdings sind diese Zahlen auch vor dem Hintergrund der schwindenden Einwohnerzahl in Rheinland-Pfalz zu betrachten. Die Bevölkerung entwickelt sich seit dem Jahr 2005 rückläufig. Der Organisationsgrad in Rheinland-Pfalz, also der Anteil der Vereinsmitglieder an der Gesamtbevölkerung, bleibt stabil. Bezogen auf die Einwohnerzahl sind 36,1 Prozent aller Rheinland-Pfälzer Mitglied in einem Sportverein. Bundesweit liegt der Organisationsgrad bei etwa 28 Prozent.
Die Zahl der Vereine ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben (ein Verein weniger). Die aktuell 6.281 Vereine bedeuten jedoch immer noch den fünfthöchsten Wert seit der Gründung des Landessportbundes im Jahr 1950. Darunter befinden sich exakt 170 Großvereine mit mehr als 1.000 Mitgliedern. Dabei konnten die fünf größten Vereine im Land im vergangenen Jahr zusammen einen Zuwachs von knapp 1.300 Mitgliedern verzeichnen.
Sport für Ältere bleibt auf dem Vormarsch
Der Trend, dass der Sport für Ältere mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, hält an. So ist die Gruppe der über 60-Jährigen die einzige der sieben Kategorien mit einem Mitgliederzuwachs. Fast 6.000 Menschen mehr als im Vorjahr zählt der LSB in dieser Altersklasse. Mit Blick auf die letzten zehn Jahre ist dies sogar ein Plus von 56.000 Mitgliedern – in Prozent: 27,47 %. Laut Augustin bildet sich der demografische Wandel auch im Sport ab: „Sport für Ältere liegt weiterhin voll im Trend“, sagt die LSB-Präsidentin. „Die Sportorganisationen haben darauf schon lange reagiert.“ Das Kooperationsprojekt „Alteneinrichtung – Sportverein“ etwa läuft inzwischen im vierten Jahr mit bemerkenswertem Erfolg. „Wir stellen fest“, betont Augustin, „dass sich immer mehr Vereine dafür interessieren und hier mitmachen wollen.“
Abgeschwächter Rückgang bei der Altersklasse 27 bis 40 Jahre
Ebenso erfreulich ist die Entwicklung bei den 27- bis 40-Jährigen: Nach einer starken Abnahme in den Jahren 2010 und 2011, schwächte sich der Rückgang in den vergangenen drei Jahren deutlich ab. Zuvor ging die Mitgliederzahl um 3,7 bis 5 Prozent pro Jahr zurück, mittlerweile ist nur noch ein Rückgang um rund 1,4 Prozent zu beobachten.
Abwärtstrend bei den Schülern zwischen 7 und 14 Jahren
Neben dem deutlichen Plus im Bereich der Senioren, verrät ein Blick in die Statistik eine entgegengesetzte Verlaufskurve bei den Schülern zwischen 7 und 14 Jahren. Nach einer bemerkenswerten Konstanz zwischen den Jahren 2000 und 2008, ist seit 2009 ein klarer Abwärtstrend zu erkennen. Ein Minus von fast 35.000 Vereinsmitgliedschaften – dies entspricht 13 Prozent – binnen fünf Jahren ist in dieser Altersklasse zu verbuchen. Zurückzuführen ist dies mit Sicherheit auf die deutliche Zunahme der Ganztagsschulen. Während es im Schuljahr 2002/2003 noch 75 Ganztagsschulen gab, waren es im Schuljahr 2006/2007 schon 340. Aktuell weist die Statistik für Rheinland-Pfalz 711 Ganztagsschulen aus.
Frauen in Sportvereinen weiter stark vertreten
Der Frauenanteil im Sport bleibt stabil. Insgesamt sind im aktuellen Jahr 570.364 Frauen im rheinland-pfälzischen Sport organisiert. Waren 1995 noch 35 Prozent der Vereinsmitglieder weiblich, sind es 2013 exakt 39,61 Prozent (Vorjahr 39,57 Prozent). „Nicht nur bei uns wird der Vereinssport immer weiblicher“, stellt LSB-Präsidentin Augustin zufrieden fest. „Davon profitiert der gesamte Sport. Jetzt wäre es wünschenswert, wenn sich auch noch mehr Frauen in den Führungspositionen der Vereine engagieren würden.“ Zu den Sportarten, in denen Frauen prozentual sehr stark vertreten sind, gehören Turnen, Pferdesport und Sportakrobatik, aber auch Tanzsport sowie die Bereiche Kneipp und Gardetanz.
„König Fußball“ vor Turnen und Tennis
Bei den fünf beliebtesten Sportarten (alle haben im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufige Mitgliederzahlen) nimmt „König Fußball“ unverändert mit riesigem Vorsprung die Spitzenposition ein. Die rheinland-pfälzischen Fußballverbände zählen 433.973 Mitglieder. Die Turner belegen dahinter den zweiten Platz (306.504 Mitglieder), vor Tennis (84.275), Leichtathletik (65.834) und Schießen (46.349). Bei den mitgliederstärksten Vereinen behaupten die „üblichen Verdächtigen“ ihre Spitzenplätze: Der 1. FC Kaiserslautern zählt 18.451 Mitglieder, was einem Plus von 837 Mitgliedern entspricht. Dahinter folgen der 1. FSV Mainz 05 mit 13.913 Mitgliedern (Minus von 69), der Deutsche Alpenverein Sektion Mainz (5.291 Mitglieder), der TSV Schott Mainz (4.372) als größer Mehrsparten-Breitensportverein und der Deutsche Alpenverein Sektion Koblenz (4.325).
TOP 5 der mitgliederstärksten Verbände in Rheinland-Pfalz:
- Fußball (433.973 Mitglieder) – 6.291
- Turnen (306.504 Mitglieder) – 207
- Tennis (84.275 Mitglieder) – 2.016
- Leichtathletik (65.834 Mitglieder) – 718
- Schießen (46.349 Mitglieder) – 149
TOP 5 der mitgliederstärksten Vereine in Rheinland-Pfalz:
- FC Kaiserslautern (18.451 Mitglieder) + 837
- FSV Mainz 05 (13.913 Mitglieder) – 69
- Alpenverein Sektion Mainz (5.291 Mitglieder) + 191
- TSV Schott Mainz (4.372 Mitglieder) + 61
- Alpenverein Sektion Koblenz (4.325 Mitglieder) + 273
Die komplette Bestandserhebung steht ab sofort im Internet zur Verfügung unter: www.lsb-rlp.de/downloads/Bestandserhebung
Quelle: www.lsb-rlp.de