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Dezember 2024

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Sepang/Malaysia (SID) Sebastian Vettel hatte keine Lust, den emotionalsten Sieg seiner Karriere im Flugzeug zu feiern. Stattdessen buchte der viermalige Weltmeister um und packte mit seinen Ferrari-Jungs beim Abbau mit an, damit es schneller zur großen Siegesparty ins Teamhotel gehen konnte. Schließlich hatte Vettel bereits auf dem Podest angekündigt, es diesmal richtig krachen zu lassen.

Aufgelöst, aufgewühlt, tief bewegt – Sebastian Vettel versuchte immer wieder in Worte zu fassen, was sich in seinem Inneren abspielte, nachdem er bereits im zweiten Rennen für die Scuderia triumphiert hatte. „Es ist kein Traum, es ist die Wahrheit!“ rief ihm aus dem weit entfernten, feiernden Italien der Corriere dello Sport zu. Vettel selbst sprach davon, dass sich „nicht nur ein Traum, sondern gleich mehrere Kindheitsträume“ erfüllt hätten.

Nach dem Rennen nahm der 27-Jährige aus Heppenheim seine Zuhörer noch einmal gedanklich mit auf die Reise. „Ehrlich gesagt hatte ich in den letzten Runden richtig Schiss. Ich habe auf den Wagen geschaut und gedacht: ‚Er ist rot, und du bist dabei, zu gewinnen‘. Dann habe ich gedacht: ‚Hör auf zu denken, sonst passiert noch was’“, erzählte Vettel.

Die Zielflagge war Erlösung und reine Freude, die Minuten und Stunden danach ein Triumphzug in Rot. Als sich Vettel und der ebenfalls zu Tränen gerührte Teamchef Maurizio Arrivabene, jeweils begleitet von einer großen Traube aus Kameras und Reportern, endlich in die Arme fielen, sah es für einen Moment so aus, als ob zwei Galaxien verschmelzen würden.

Großes Lob gab es derweil von seinem alten Boss, Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. „Vielleicht erkennen die Leute jetzt endlich, dass es nicht nur unser Auto allein war, das ihm die vier Titel beschert hat“, sagte der Österreicher der Sport Bild.

Ein Vorwurf, den sich Vettel vor allem im letzten, enttäuschenden Jahr bei den Roten Bullen gefallen lassen musste, als viele sogenannte Experten sich bestätigt sahen, dass der Deutsche einfach nicht die fahrerische Klasse von Fernando Alonso oder Lewis Hamilton habe. Diesmal twitterte dagegen selbst Ex-Kollege Mark Webber, lange Zeit der „Feind“ im eigenen Team, Glückwünsche: „Ein sehr großer Tag für SV in der roten Maschine.“

So sah das auch Arrivabene, selbst wenn er es war, der alle Tifosi wieder ein bisschen aus den Wolken zurückholte, in denen sie nach dem ersten Ferrari-Sieg seit fast zwei Jahren schwebten. „Wir dürfen uns nach diesem Sieg erlauben, uns zu freuen, aber wir müssen gleichzeitig bescheiden bleiben. Wir dürfen jetzt nicht abheben, wir müssen uns weiter an unseren Plan halten“, sagte der Italiener.

Denn letztlich kennt Ferrari nur ein Ziel: den Weltmeistertitel. Deshalb werde er es auch nicht zulassen, dass „wir uns von einem schnellen Erfolg den Kopf verdrehen lassen“. Auch wenn seinem Star-Piloten Sebastian Vettel in dieser rauschenden Nacht wohl doch ein bisschen schwindelig geworden sein könnte.