Der frühere Bundestrainer Svetislav Pesic traut den deutschen Basketballern bei der anstehenden EM (5. bis 20. September) eine Medaille zu und sieht Parallelen zur Europameisterschaft 1993. Damals hatte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) unter dem Serben überraschend Gold geholt.
„Warum nicht?“, antwortete Pesic (65) im Münchner Merkur auf die Frage, ob er Deutschland als Medaillenkandidat sehe: „Das kann alles passieren. Ich glaube, dass diese Mannschaft vom Potenzial und der Qualität vergleichbar ist mit meiner Mannschaft von 1993“, sagte der Trainer von Bundesligist Bayern München.
Die aktuellen Nationalspieler seien „nach 1993 und der WM-Bronzemedaille 2002 die dritte Generation, die die Chance hat, schon jetzt etwas Besonderes zu machen. Vom Potenzial her haben wir lange keine solche Mannschaft gehabt.“
Medaillenkandidaten sind laut Pesic auch Spanien, Serbien und Italien, allesamt Vorrundengegner der deutschen Mannschaft um Superstar Dirk Nowitzki („In dieser Gruppe kann alles passieren“). Auch mit Titelverteidiger Frankreich, der Türkei, Griechenland, Russland und Litauen sei zu rechnen.
Nowitzki, Parker, Gasol – Hohe Stardichte bei der EM
Schon bei der EM-Vorrunde in Berlin bekommen die deutschen Basketballfans jede Menge Stars zu sehen. Da das deutsche Team in Berlin aber fast ausschließlich auf starke Gegner trifft, gibt es noch viel mehr zu bestaunen. Die Star-Dichte ist hoch. Und auch wenn die Augen in erster Linie auf Dirk Nowitzki gerichtet sein werden, sind Spieler wie Pau Gasol und Milos Teodosic echte Hingucker.
Die Spanier kommen wie immer mit Pau Gasol (Chicago Bulls), zweimaliger Champion und viermaliger Allstar in der NBA. Die Italiener haben aus der nordamerikanischen Profiliga unter anderem Danilo Gallinari (Denver Nuggets) und Marco Belinelli (Sacramento Kings) dabei, bei Vizeweltmeister Serbien zieht selbstverständlich Spielmacher Milos Teodosic vom russischen Meister ZSKA Moskau die Fäden.
Frankreich stellt das größte Kontingent, der Europameister will seinen Titel bei der Finalrunde in Lille unbedingt erfolgreich verteidigen. Auch deshalb sind sechs NBA-Spieler dabei: Tony Parker, Boris Diaw (beide San Antonio Spurs), Nicolas Batum (Charlotte Hornets), Evan Fournier (Orlando Magic), Rudy Gobert (Utah Jazz) und Joffrey Lauvergne (Denver Nuggets) – es spielt so ziemlich alles, was Rang und Namen hat.
Mit den drei NBA-Profis Nowitzki (Dallas Mavericks), Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Tibor Pleiß (Utah Jazz) ist die deutsche Mannschaft ziemlich gut aufgestellt. Insgesamt werden knapp 30 Spieler aus der besten Liga der Welt bei der EuroBasket auflaufen.