Bereits seit der Saison 1979/80 führt die „Auswertungsstelle für Skiunfälle“ der ARAG Sportversicherung Erhebungen von Skiunfällen durch. So können die Entwicklungen nun schon über 34 Jahre hinweg beobachtet und ausgewertet werden.
Im vergangenen Winter waren besonders viele Skifahrer auf den Pisten unterwegs. Und dennoch mussten noch nie so wenige Verletzte stationär behandelt werden. Seit Beginn der Aufzeichnungen sind die Unfallzahlen um mehr als 58 Prozent zurückgegangen.
Dennoch ist das Gesamtrisiko im Vergleich zur Vorsaison geringfügig gestiegen, ebenso das verhältnismäßig immer noch geringe Risiko eines Kollisionsunfalls.
Leichter Anstieg bei den Verletzungen im alpinen Skisport
Im Vergleich zur Saison 2011/12 verletzten sich 2012/13 geringfügig mehr Deutsche beim Skifahren.
Hochgerechnet wurden 3.550 Skifahrer nach einer Verletzung stationär im Krankenhaus behandelt.
Risiko für Kollisionsunfälle steigt leicht
Das Risiko für einen Kollisionsunfall stieg nur leicht auf 1,20 je 1.000 Skifahrer an. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der Kollisionsverletzungen mit 16 Prozent aller Verletzungen noch nie so hoch war wie in der Skisaison 2012/13.
Auch in dieser Saison wurden in der Befragung besonders häufig leichtere Kollisionen und Behinderungen durch andere Pistenbenutzer, die üblicherweise zu Stürzen führten, als unfallverursachend genannt. Mehr als 16 Prozent aller Verletzungen sind also in der Saison 2012/13 auf Kollisionen zurückzuführen. Damit hat der Anteil der Kollisionen als Verletzungsursache den Rekordwert der Vorsaison abermals übertroffen. Obwohl das Risiko langfristig betrachtet auf nach wie vor relativ niedrigem Niveau ist, sollte dieser Anstieg Anlass sein, bestehende Konzepte und Maßnahmen zur Prävention von Kollisionsunfällen zu überdenken und zu überarbeiten.
Was also tun, um die eigene Verletzungsgefahr möglichst klein zu halten? Prävention in Form von Muskelaufbau der vorderen und hinteren Oberschenkelmuskulatur mit Rumpfstabilisierung sowie eine Verbesserung der Ski-Technik und eine korrekte Bindungseinstellung sind hier ausschlaggebend!
Risiko für Knie- und Schulterverletzungen gestiegen, bei Frauen betrifft jede zweite Verletzung das Knie
Bei nur leicht steigendem Gesamtrisiko ist in der Saison 2012/13 sowohl das Risiko für Knieverletzungen als auch das für Schulterverletzungen angestiegen.
Trotz der weiterhin starken saisonalen Schwankungen geben diese Werte Anlass zur Sorge. Insbesondere, weil die Folgekosten sowohl von Knie- als auch von Schulterverletzungen im Vergleich zu denen anderer Verletzungen durchschnittlich höher sind.
Insgesamt betreffen über 37 Prozent aller Verletzungen im alpinen Skisport die Knie.
Der Anteil der Knieverletzungen bei den weiblichen Skifahrern sticht in der Statistik besonders hervor. Bei den Frauen ist nahezu jede zweite Verletzung eine Knieverletzung.
Trotz zahlreicher Studien, die aufzeigen konnten, dass z.B. durch spezielle Trainingsübungen das Risiko für Knieverletzungen im Sport gesenkt werden kann, ist es bisher noch nicht gelungen, diese Forschungsergebnisse effektiv in die Praxis des Skisports zu übertragen. Der Anstieg von über sieben Prozentpunkten bei den weiblichen Skifahrern führt dieses Problem abermals eindrücklich vor Augen.
Verletzungslokalisation bei Erwachsenen (über 15 Jahre)
Seit langem ist bekannt, dass die Verteilung der Verletzungen bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich ist. Die Gründe dafür liegen laut Studien neben den körperlichen Voraussetzungen auch im Umgang mit dem Risiko.
In der Saison 2012/13 betrafen 7,2 Prozent aller Verletzungen den Kopf. Der Anteil der Kopfverletzungen sank also im Vergleich zur Vorsaison um etwa 1,5 Prozentpunkte. Bei Männern ist in dieser Saison ein leicht höherer Anteil an Kopfverletzungen zu verzeichnen als bei Frauen.
Im Bereich der Schulterverletzungen ergibt sich im Vergleich zur Saison 2011/12 ein Anstieg um etwa drei Prozentpunkte. Bei den männlichen Skifahrern betraf nahezu jede vierte Verletzung den Schulterbereich, bei den Frauen sind über 14 Prozent aller Verletzungen in diesem Bereich angesiedelt. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt auf insgesamt höherem Niveau also bestehen.
Bei den Männern sind 8,7 Prozent aller Verletzungen im Bereich des Rumpfes zu finden, bei den weiblichen Skifahrern hingegen lediglich 5 Prozent.
Der Skifahrer hat sein Schicksal in der Hand. Richtiges Verhalten ist der beste Schutz vor Unfällen, Verletzungen oder Erkrankungen. Und – richtiges Verhalten lässt sich erlernen.
Die ARAG Sportversicherung gibt auf ihrer Internetseite Sicherheitstipps für Skifahrer, Langläufer und Snowboarder:
http://www.arag-sport.de/forschung-und-praevention/sicherheitstipps/