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April 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Bozen/Rabenstein – Die Weltcupetappe im Eisklettern in Rabenstein, Südtirol, war auch in diesem Jahr ein überwältigender Erfolg. Auf den Lorbeeren ausruhen können sich Organisator Reinhard Graf, seine Kollegen vom Verein Eisturm Rabenstein, der Partner Alpenverein Südtirol und die vielen Helfer aber nicht. Denn schon am ersten Februarwochenende werden dort die Weltmeisterschaften in der Altersklassen U22, U19 und U16 ausgetragen.

Am letzten Januar-Sonntag gab es dann aber beim UIAA Ice Climbing World Cup 2016 zwei neue „Siegergesichter“. Beim Eiskletter-Weltcup in Rabenstein hatten sich im Schwierigkeitsklettern in einem hochklassigen Finale der Slowene Janez Svoljšak und die Koreanerin Han Na Rai Song durchgesetzt.

Bei strömendem Regen gab es bei den Männern einen packenden Zweikampf. Aber der fand nicht, wie eigentlich erwartet, zwischen dem russischen Weltmeister Maxim Tomilov und Vize-Champion Hee Yong Park (Korea) statt, sondern wurde zwischen dem Slowenen Janez Svoljšak und dem Schweizer Yannick Glatthard ausgetragen, zwei aufstrebende Talente im internationalen Eiskletterzirkus. Am Ende hatte Svoljšak das bessere Ende für sich. Er schaffte es als einziger Teilnehmer bis ans Top – also ans Ende der Route.

Der 22-jährige Slowene durfte sich nicht nur über seinen ersten Weltcupsieg freuen, sondern kürte sich zudem auch zum Europameister, denn dieser Titel wurde im Rahmen der Etappe in Südtirol vergeben. Während der Koreaner Park im Weltcup den dritten Platz belegte, gewann Alexey Tomilov aus Russland EM-Bronze. Die Weltcup-Gesamtwertung im Schwierigkeitsklettern holte sich Maxim Tomilov.

Lokalmatadorin Rainer rutscht im Finale von einem Griff ab

Die Siegerin bei den Damen hieß am Ende Han Na Rai Song. Die Koreanerin, die ebenfalls als einzige Finalistin das Top erreichte, gab Petra Klingler aus der Schweiz und der Russin Maryam Filippova das Nachsehen. Klingler kürte sich zur Europameisterin, vor Filippova und deren Landsfrau Ekaterina Vlasova. Lokalmatadorin Angelika Rainer, die dreifache Weltmeisterin im Schwierigkeitsklettern aus Meran, riskierte im Finale alles, rutschte aber von einem Griff ab und belegte am Ende den fünften Platz im Weltcup bzw. Rang vier in der EM-Wertung.

Die Weltcup-Gesamtwertung im Schwierigkeitsklettern holte sich die Russin Maria Tolokonina. Sie stand schon vor der Etappe in Rabenstein, wo sie nach drei Siegen in Folge nicht über Rang acht hinauskam, als Gewinnerin fest.

Russland trumpft im Speedklettern auf

Im Speedklettern, wo es darum geht, 15 Meter am Eisturm in der Horizontalen so schnell wie möglich zurückzulegen, sind die russischen Athleten eine Klasse für sich und sie wurden dieser Favoritenrolle gerecht. Bei den Männern setzte sich Radomir Proshchenko mit einer Zeit von 8,29 Sekunden durch. Er verwies bei seinem ersten Weltcupsieg seine beiden Landsmänner Egor Trapeznikov (8,77) und Pavel Batushev (8,97) auf die Plätze. Bester Nicht-Russe war der Iraner Mohammadreza Safdarian Korouyeh (9,42). Maxim Tomilov, der Weltcup-Gesamtsieger in dieser Disziplin, musste sich mit Rang 13 zufrieden geben.

Auch bei den Damen standen drei Kletterinnen aus dem flächenmäßig größten Land der Erde auf dem Siegerpodest. Den Sieg holte sich Maria Tolokonina (11,44), die in dieser Disziplin drei von vier Saison-Wettkämpfen gewonnen hat und sich damit den Disziplinen-Weltcup sicherte. Platz zwei ging an Ekaterina Koshcheeva (12,66), dritte wurde Maryam Filippova (12,96). Proshchenko und Tolokonina dürfen sich außerdem auch Europameister im Speedklettern nennen, denn der kontinentale Titel wurde ebenfalls im Rahmen des Weltcups in Rabenstein vergeben.

Offizielle Webseite www.eisklettern.it