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April 2024

Landessportbünde

„Es gibt derzeit keine sinnvolle Alternative zu unseren Umstrukturierungsplänen ab Jahresbeginn 2020.“ Mit diesen Worten kündigt das Präsidium des Landessportverbandes für das Saarland die Fortsetzung des seit einem Jahr eingeschlagenen Kurses der Konsolidierung der Dachorganisation des Saar-Sports an.

„Es muss allen Fachverbänden klar sein, dass der LSVS ein Sanierungsfall ist, der nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller im Sport eine Zukunft haben kann.“ Das Präsidium weist erneut darauf hin, dass bereits vor dem im Mai 2019 gewährten Darlehen entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden mussten, die im Sanierungskonzept vorgesehen und im Juni 2018 mehrheitlich die Zustimmung der Fachverbände fand.

Konkret fügt Vize-Präsident Bodo Wilhelmi hinzu: „Die Angebote im Bereich Services des Verbandes sind im Grunde genommen die Übernahme der Aktivitäten von früher; es entfallen die Buchhaltung und die eigentliche Geschäftsführung für den Fachverband. Geschäftsführer und Mitarbeiter sind und bleiben Kümmerer zugunsten der Sportfachverbände.“ Dennoch könnten bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen Fragen auftreten und Anregungen entstehen. Darüber wird spätestens in Einzelgesprächen zu reden sein.

Keine Änderung der Mittelverteilung – Schulterschluss mit Personalrat

Entscheidend für die Verbände sei jedoch die Zusage, dass sich an der Verteilung der Mittel 2020 nichts ändern werde und die Kosten der Buchhaltung mit 50%, maximal in Höhe von 3.000 €, bezuschusst werden. Präsident Adrian Zöhler fasste den einstimmigen Präsidiumsbeschluss vom 20. November 2019 wie folgt zusammen: „Wir halten an diesem guten Weg fest und werden alles daran setzen, einen für alle sinnvollen und akzeptablen Übergang zu schaffen. Dieser Weg muss aber jetzt eingeschlagen werden.“ Dass das Präsidium dabei auf die Unterstützung des Personalrates zählen kann, zeigt sich in einer an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versandten gemeinsamen Erklärung, aus der ein Schulterschluss von Geschäftsführung und Personalrat ersichtlich ist. Damit tragen alle Beteiligten auch der hohen Belastung des Personals nach dem Aderlass infolge des Sanierungsgutachtens Rechnung. Wilhelmi: „Für alle keine einfache Zeit, die mit einem hohen mentalen und körperlichen Aufwand verbunden war – und nach den Einsparungen wohl auch noch für den anstehenden Transformationsprozess in die neue Aufbauorganisation andauern wird.“

Detaillierte Information der Fachverbände

Unmittelbar nach der Vorstandssitzung des LSVS mit den entsprechenden Ankündigungen am 30. September 2019 und der nachfolgenden Information durch die Verbandsvertreter an ihre Mitglieder begann die konkrete Phase der Umsetzung. Erstes Ziel war es, die Verbände mit Geschäftsstelle beim LSVS über die ab dem 1.01.20 angebotenen Services zu informieren. Vizepräsident Bodo Wilhelmi übernahm die weitergehenden Instruktionen unter dem Gesichtspunkt der „stärkeren Einforderung der Mitwirkung der Verbände“ in einer Sondersitzung am 30. Oktober 2019. Demnach versicherte er den Vertretern der Verbände, bei der Umsetzung zu helfen, sie da wo erforderlich bei der Umstellung auf eine vornehmlich digitale Verwaltung durch sog. Kümmerer, die später als Lotsen fungieren sollen, zu begleiten. Wilhelmi erneuerte sein Angebot, mit allen Verbänden Abstimmungsgespräche zu vereinbaren – und startete damit bereits am ersten November-Wochenende. Sie dienten auch dazu, die Unsicherheiten über möglicherweise auf die Fachverbände zukommenden Kosten aufzugreifen und „Licht in die grauen November-Tage zu bringen“. Denn nur gemeinsam könne die Zukunft des organisierten Sports im Lande erfolgreich gestaltet werden. Was auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelte. Diese konnten nämlich ihr Interesse für die Übernahme der Service-Tätigkeiten bekunden und erhalten nun in zeitnah stattfindenden Einzelgesprächen ein Angebot für ihre künftigen Arbeitsfelder.

Wahl des künftigen Aufsichtsrates am 26. Januar 2020

Inzwischen haben einige Fachverbände das Gesprächsangebot dankbar angenommen und ließen sich von Wilhelmi und seinem Team in die Veränderungen einführen. Dazu besteht nach wie vor Gelegenheit. Die Zeit bis zur Umstellung am Jahresbeginn drängt. Denn nach der Veröffentlichung des neuen LSVS-Gesetzes, mit der im Laufe des kommenden Monats gerechnet wird, stehen für den Jahresanfang mehrere richtungsweisende Sitzungen an: Am 26. Januar 2020 soll der künftige Aufsichtsrat gewählt werden, der danach die Ausschreibung und Bestellung der beiden hauptamtlichen Vorstände übernehmen wird. Auch im Zusammenhang mit den Regressansprüchen wird das 71. Jahr des Verbandes für seine Zukunft entscheidend werden. Es bleibt dabei: Die Aufarbeitung der Finanzaffäre ist keine Sprintstrecke sondern eher ein „Triathlon“ für Präsidium, Fachverbände und Personal!

Quelle: www.lsvs.de