Immer mehr Wintersportler lockt der Ruf der Natur. Stundenlang aufsteigen, das Glück auf dem Gipfel genießen und dann in unberührte Tiefschneehänge abseits des Pistenrummels eintauchen – für viele Glücksmomente. Skifahrer und Skifahrerinnen suchen immer öfter das Abenteuer abseits von Liften und Gondeln. Skitouren liegen im Trend – und das nicht erst seit dem Corona-Winter 2020/21. Damals herrschte Stillstand an den Lift-Anlagen in den Alpen. Notgedrungen wählten viele Wintersportler die einzige Möglichkeit: den Aufstieg auf den Berg mit den Skiern.
Nie ohne Vorbereitung ins Gelände
Wer abseits der Piste auf Touren geht, muss vorbereitet sein. Fürs Skitourengehen ist Erfahrung in den Bergen nötig – auch Wetter-Kenntnisse sowie Lawinenkunde sind Pflicht. Die gründliche Vorbereitung der Tour ist unabdingbar, denn abseits der gesicherten Pisten ist vermehrt mit alpinen Gefahren zu rechnen! Tourengeher müssen sich dieser Gefahr immer bewusst sein und vor dem Start einer Tages- oder Mehrtagestour von Hütte zu Hütte alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Wetterbericht, Lawinenlagebericht und Gelände checken
Einfach früh morgens losgehen, birgt zu viele Risiken. Die Tour beginnt in der Regel abends bzw. Tage zuvor mit dem Blick in die Karte und auf den Wetterbericht. Denn Hangneigung, Profil und Exposition verraten nicht nur etwas über die mögliche Lawinengefahr, sondern geben auch Auskunft darüber, wie anstrengend die Tour werden wird. Und schließlich müssen der Lawinenlagebericht und das Wetter für die Tour passen. Relevante Informationen für die Tourenplanung können dem Lawinenlagebericht entnommen werden. Er wird in allen Alpenländern regelmäßig von den Lawinenwarnzentralen veröffentlicht und gibt Auskunft über die aktuelle Lawinensituation, die Schneeverhältnisse für bestimmte Regionen und den Grad der Lawinengefahr.
Die richtige Ausrüstung fürs Tourengehen
Für die Skitour abseits der Piste braucht es auch die richtige Ausrüstung. Zur Grundausstattung gehören neben speziellen Tourenskiern, Tourenschuhen, einer speziellen Bindung auch Steigfelle und Harscheisen. Tourenskier sind heute aber nicht mehr gleich Tourenskier. Ähnlich wie bei Alpin-Skiern gibt es auch hier für jeden Fahrstil unterschiedliche Modelle, von breiten Freeride-Skiern bis hin zu ultraleichten Latten. Die über 1500 DSV aktiv-Partner im Sporthandel informieren kompetent über das große Angebot an Tourenskiern. Unbedingt dabei sein sollten bei jeder Tour ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde sowie gegebenenfalls ein ABS-Rucksack. Diese Rettungsausrüstung gehört dabei aber nicht nur ins Gepäck, sondern sollte auch von jedem Tourengeher und Variantenfahrer korrekt anwendet werden können und vor dem Start gecheckt werden.
Tipps für Einsteiger
Immer beliebter werden das Aufsteigen und Abfahren auf der Piste. Wo es erlaubt ist, bietet es gerade Neulingen eine gute Einstiegsmöglichkeit in den Sport. Skigebiete bieten inzwischen Routen speziell für Skitouren- und Pistentourengeher an. Aber auch hier gilt: Wer Skitouren gehen will sollte mindestens rote und schwarze Pisten gut abfahren können.
Ein weiterer Trend sind sogenannte Skitourenparks. Im vergangenen Jahr eröffneten acht solcher Parks und mehr als 70 Testcenter in den Alpen. In Österreich am Zahmer Kaiser, in St. Johann in Tirol, am Pitztaler Gletscher, in Puchberg am Schneeberg, in Saalfelden sowie auf deutscher Seite am Jenner, beim Eckbauern in Garmisch-Partenkirchen und am Tegelberg im Ostallgäu können sich Einsteiger ausprobieren.
Lust auf mehr? Hier gibt es weiter DSV aktiv Tipps zum Thema Skitouren gehen, Verhaltensweisen und Lawinenkunde.
Tipps für Skitourengehen auf der Piste: Der Deutsche Alpenverein hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Skiverband, der „Stiftung Sicherheit im Skisport“ (SIS) und dem Verband Deutscher Seilbahnen zehn Regeln für Skitouren auf Pisten aufgestellt.
Skitouren-Touren ABC: Was gehört in den Rucksack, worauf gilt es in der Vorbereitung zu achten und mit welcher Ausrüstung und Technik kommen Wintersportfreunde auf Touren? Das Skitouren-ABC von DSV aktiv gibt Tipps.
Alpine Gefahren – Lawinenkunde: Für Freerider und Skitourengeher ist die richtige Vorbereitung für die Bergtour lebenswichtig. Die Experten von DSV aktiv stellen in einer 13-teiligen Serie ausführliche Hintergrundinformationen rund ums Thema Lawinen zur Verfügung.
Know-how und Versicherungsschutz: Trotz bester Vorbereitung kann auch auf einer Skitour ein Unfall passieren oder ein Ski im Gelände beschädigt werden. Wer vorsorgt, hat im Zweifelsfall weniger Ärger und bekommt die Kosten für einen Krankentransport oder Material-Ersatz schnell und unkompliziert erstattet.
Quelle: www.ski-online.de / Foto: © DSV skiTEST/ Mirja Geh