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September 2024

Sport-Informations-Dienst (SID)

Klingenthal (SID) Karl Geigers Doppelsieg schürt kurz vor der Vierschanzentournee die Hoffnungen. Nach 22 Jahren soll endlich der Knoten platzen. Erkannte auch nach seinem Doppelsieg in Klingenthal keine Pause. Mit zwei neuen Pokalen im Gepäck düste der fünfmalige Skisprung-Weltmeister zurück in seine Heimat Oberstdorf, wo am 11. Dezember schon wieder Krafttraining auf dem Programm stand. Schließlich hat Geiger viel vor. „Die Tournee ist das Ziel. Wir wollen da jetzt einfach mal gewinnen“, hatte der 30-Jährige schon vor der bislang so überragenden Saison gesagt.

Also ackerte Geiger auch am Montag wieder in Sichtweite zur Schattenbergschanze. Genau dort beginnt am 30. Dezember die Jagd auf den goldenen Adler aufs Neue. Ob Geiger nun wollte oder nicht: Sein Doppelsieg, aber auch die Topform von Andreas Wellinger, schüren die Hoffnungen auf den ersten deutschen Triumph seit Sven Hannawalds Vierfachsieg vor nun schon 22 Jahren.

Die Voraussetzungen könnten besser nicht sein. Geiger, Wellinger, Stephan Leyhe und Pius Paschke haben an den ersten drei Wochenenden schon für acht Podestplätze und zwei Siege gesorgt – und damit die Bilanz der gesamten vergangenen Saison bereits jetzt eingestellt. „Das war ein fantastischer Start“, sagt auch Bundestrainer Stefan Horngacher.

Kein Wunder, dass die Tournee-Träume von Woche zu Woche größer werden. „Wir waren schon so oft saunah dran“, sagte auch Wellinger in der Vogtlandarena: „Ich kann jedem versprechen: Auch wir wollen sie gewinnen. Leider kann das am Ende nur einer.“ Auch Ex-Weltmeister Martin Schmitt hofft bei sport.de, dass „wir bei der Tournee zwei Eisen im Feuer“ haben.

Das Problem: Die DSV-Adler werden nicht zum ersten Mal in Topform nach Oberstdorf reisen, das alles gab es schon. Im Winter 2013/14 etwa waren zu Saisonbeginn ebenfalls vier verschiedene DSV-Adler auf dem Podest gelandet – die Tournee wurde zum Desaster. Geiger ging 2021 sogar im Gelben Trikot des Führenden im Gesamtweltcup an den Start – es wurde „nur“ Platz vier. Ein Jahr zuvor hatte er den Auftakt in seiner Heimat triumphal gewonnen, brachte den Vorsprung aber nicht nach Bischofshofen.

Und nun? Topfavorit ist noch immer der in Klingenthal erstmals geschlagene Österreicher Stefan Kraft, auch der Japaner Ryoyu Kobayashi wird langsam stärker. Beide haben den Ritt über die vier Schanzen schon gewonnen. Die größte Konstanz aber – und darauf wird es besonders ankommen – weist Wellinger auf. Rang vier ist sein bislang „schlechtestes“ Saisonergebnis.

Zunächst aber geht es noch zur Generalprobe nach Engelberg, dort stehen am Wochenende die zwei letzten Wettkämpfe vor der Weihnachtspause an. Auf der Groß-Titlis-Schanze hatte Geiger 2018 seinen ersten Weltcupsieg gefeiert, 2021 gewann er dort erneut. Gut möglich also, dass die Podestserie auch in der Schweiz hält – und am besten noch ein paar Wochen länger.